Frauen in Nigeria
Der anhaltende bewaffnete Konflikt im westafrikanischen Nigeria hat schätzungsweise zwei Millionen Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen. Die Kämpfe haben Tausende von nigerianischen Frauen jeden Alters zu Witwen gemacht. Einige wurden sexueller Gewalt und psychischem Missbrauch ausgesetzt. Das IKRK arbeitet daran, auf die dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Familien zu reagieren.
Diese Frauen profitieren von einem landwirtschaftlichen Unterstützungsprogramm des IKRK. Sie leben im Bundesstaat Benue, Nigeria. CC-BY-NC-ND / ICRC / Adavize BaIyE
Die humanitäre Krise im Nordosten Nigerias, die seit mehr als neun Jahren andauert, ist nach wie vor verheerend. Die anhaltende Gewalt und die Konflikte tragen erheblich zum Leid der Bevölkerung bei. Mehr als 7,7 Millionen Frauen, Kinder und Männer benötigen dringend humanitäre Hilfe.
Unter den von der humanitären Situation im Nordosten Nigerias betroffenen Bevölkerungsgruppen gehören Frauen zu den am stärksten gefährdeten. Oftmals Witwen und Familienoberhäupter, müssen sie um ihr Überleben und das ihrer Nachkommen kämpfen. Infolgedessen haben Tausende von ihnen ihre Männer durch den Konflikt verloren. Sie haben oft keine Ausbildung und müssen betteln, um die Grundbedürfnisse ihrer Familien zu decken.
Réfugiées du #Nigéria ou déplacées du #Niger, ces #femmes prennent en main leur destin en choisissant l'aide humanitaire la mieux adaptée à leurs besoins. #Respect ! pic.twitter.com/r1rMhuK9H9
— CICR (@CICR_fr) 8 mars 2018
Aisha Ishaku, eine 45-jährige Witwe, erinnert sich an die tragischen Umstände, die zum Tod ihres Mannes führten. Sein Dorf namens Gwoza im Staat Borno war angegriffen worden. Während des Angriffs wurde ihrem Mann ins Bein geschossen.
Aisha, sechs ihrer Kinder und ihr verwundeter Ehemann (transportiert in einer Schubkarre) konnten zu Fuß aus dem Dorf fliehen. 25 Kilometer später kamen sie im Krankenhaus in Madagali im Staat Adamawa an. Aishas Mann starb einige Monate später an ihrer Beinverletzung.
Aisha fand sich dann allein wieder, um die Miete zu zahlen und ihre Kinder zu unterstützen.
Réfugiées du #Nigéria ou déplacées du #Niger, ces #femmes prennent en main leur destin en choisissant l'aide humanitaire la mieux adaptée à leurs besoins. #Respect ! pic.twitter.com/r1rMhuK9H9
— CICR (@CICR_fr) 8 mars 2018
Memuna Ihaka ist 28 Jahre alt und stammt aus dem Bundesstaat Kogi. Sie verlor auch ihren Mann bei einem Angriff. "Weder ich noch meine vier Kinder konnten seine Überreste sehen. Es waren Zeugen, die mir erzählten, was passiert war", sagt Memuna mit trauriger Stimme.