Das erste Emblem entstand 1864. Die Regierungen, die an der diplomatischen Konferenz teilnahmen, die 1864 das ursprüngliche Erste Genfer Abkommen verabschiedete, beschlossen, dass auf den Schlachtfeldern zum Schutz des medizinischen Personals und der Einrichtungen ein klares neutrales Zeichen erforderlich sei. Sie entschieden sich für ein rotes Kreuz auf weissem Hintergrund, das Negativ der Flagge der neutralen Schweiz. Das so entstandene Symbol hat den Vorteil, dass es durch seine kontrastreichen Farben leicht produziert werden kann und von weither erkennbar ist.
In den folgenden Jahren wurden verschiedene nationale Hilfsorganisationen „Rotkreuzgesellschaften“ genannt und die kennzeichnende Verwendung des Emblems etablierte sich.
Die ursprüngliche Absicht der Konferenz von 1864 bestand darin, ein universelles, neutrales und unverwechselbares Schutzzeichen zu schaffen, das von allen benutzt und anerkannt wird. Aber etwas mehr als ein Jahrzehnt später, während des russisch-türkischen Krieges, entschied sich das Osmanische Reich für den roten Halbmond als Schutzzeichen, anerkannte und achtete das rote Kreuz jedoch weiterhin. Auch Persien nahm ein eigenes Zeichen an und 1929 erkannten die Regierungen alle drei offiziell an.
Diese Situation dauerte bis 1980, als der Iran das alte persische Zeichen – den roten Löwen und die Sonne – zugunsten des roten Halbmonds aufgab. In den 1990er-Jahren kamen Bedenken auf hinsichtlich der Achtung der Neutralität des roten Kreuzes oder des roten Halbmonds in bestimmten schwierigen Konflikten. 1992 forderte der damalige Präsident des IKRK öffentlich die Schaffung eines zusätzlichen Emblems ohne nationale, politische oder religiöse Konnotation. 2005 verabschiedeten die Regierungen ein zusätzliches Schutzzeichen, den roten Kristall.