Medienmitteilung

Israel und die besetzten Gebiete: Feldlazarett des Roten Kreuzes versorgt die steigende Zahl an Verletzten in Gaza

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Gaza (IKRK) – In den letzten 36 Stunden hat das Personal des Feldlazaretts des Roten Kreuzes in Gaza unermüdlich eine grosse Zahl an Patientinnen und Patienten, von denen viele schwere Verletzungen haben, behandelt. Im Zusammenhang mit dem Wiederaufflammen der Kämpfe in Gaza wurden Menschen getötet und verwundet, und dies inmitten eines zerstörten Gesundheitssystems und einer immer schwierigeren humanitären Situation.  

Innerhalb weniger Stunden nach dem erneuten Ausbruch der Gewalt wurden in kürzester Zeit zahlreiche Patientinnen und Patienten in das Feldlazarett in Rafah gebracht. In den letzten acht Wochen konnte sich das medizinische Personal im Feldlazarett in einer verhältnismässig ruhigen Zeit auf die medizinische Versorgung konzentrieren. Gestern wurde diese Ruhe erschüttert.

„Zwei Monate lang konnten wir Geburtshilfe leisten, ohne ständig Explosionen zu hören. Wir konnten uns auf Rehabilitationsmassnahmen nach Operationen konzentrieren und hatten Zeit, um uns vollumfänglich auf die langfristige Erholung von Patientinnen und Patienten zu kümmern. In einer einzigen Nacht hat sich all das verändert“, erklärte Fred Oola, leitender medizinischer Verantwortlicher im Feldlazarett des Roten Kreuzes. „Jetzt spüren wir die Panik, die in der Luft liegt, wir hören ständig die Sirenen der Krankenwagen und wir sehen den Schmerz und die Verzweiflung in den Gesichtern derjenigen, denen wir helfen. Die Menschen haben Angst und müssen schon wieder nur noch daran denken, wie sie die nächsten Stunden überleben.“

Im gesamten Gazastreifen wurden die Notfall-Triage-Protokolle reaktiviert, Operationen wieder aufgenommen und die Spitalbetten rasch wieder belegt. Aufgrund der kürzlichen Aussetzung von Lieferungen humanitärer Hilfsgüter nach Gaza sind nur noch wenige medizinische Vorräte vorhanden, während das Personal in den Spitälern Mühe hat, den starken Anstieg an Verletzten zu bewältigen.

Die Menschen in Gaza benötigen dringend eine Atempause sowie Zugang zu lebensrettender humanitärer Hilfe. Alle verbliebenen Geiseln müssen freigelassen werden. All das hängt von einer Fortsetzung der Waffenruhe ab. Wir rufen die Parteien auf, ihre Verpflichtungen einzuhalten, damit diese wichtige Arbeit fortgesetzt werden kann.