Haiti: Grosse Unsicherheit darf kein Hindernis sein für dringend benötigte humanitäre Hilfe

Haiti: Grosse Unsicherheit darf kein Hindernis sein für dringend benötigte humanitäre Hilfe

Port-au-Prince (IKRK) – Stellungnahme von Martin Schüepp, Direktor Feldeinsätze des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), nach einem Besuch in Haiti, der am 8. Februar endete:
News release 08. Februar 2023 Haiti

Das Ausmass des Leides in Haiti ist alarmierend. Es handelt sich um die sich am dramatischsten zuspitzende Krise auf dem amerikanischen Kontinent. Die Menschen in Haiti sind mit mehreren Krisen gleichzeitig konfrontiert, darunter immer wiederkehrende bewaffnete Gewalt. Die Auswirkungen sind verheerend und die humanitären Bedürfnisse mit jenen in anderen bewaffneten Konflikten vergleichbar.

Die humanitären Bedürfnisse von über drei Millionen Menschen in Haiti, die in grosser Unsicherheit leben, sind enorm. In weiten Teilen der Hauptstadt Port-au-Prince nehmen sie ein bedenkliches Ausmass an. Der Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie Nahrung und Wasser sowie zu Gesundheitsversorgung ist nur beschränkt oder gar nicht gewährleistet. Der Alltag der Menschen wird durch die schwere bewaffnete Gewalt direkt oder indirekt beeinträchtigt. Tausende von Haitianerinnen und Haitianern sahen sich gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Zudem hat die Gewalt zahlreiche unsichtbare Auswirkungen wie die Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit und das Ausbleiben der Schulbildung für Kinder.

Die Menschen in Haiti mussten schon viel zu lange so leben. Sie verdienen ein besseres, sicheres Leben. Obwohl zahlreiche Gemeinschaften in Port-au-Prince aufgrund der allgegenwärtigen Unsicherheit nur sehr schwer erreicht werden können, ist der Zugang nach wie vor möglich und es muss mehr unternommen werden, um sowohl die aktuelle Notlage zu lindern als auch auf die längerfristigen Entwicklungsbedürfnisse einzugehen.

Das IKRK hat seine Hilfe in Haiti aufgrund der steigenden Bedürfnisse intensiviert und die Dienstleistungen von Gesundheitspersonal, wie auch die Arbeit des Haitianischen Roten Kreuzes verstärkt. Gleichzeitig arbeiten wir mit Partnern zusammen, um den Ausbruch von Cholera in gefährdeten Bevölkerungsgruppen und 18 Haftanstalten einzudämmen. 

Weitere Auskunft erteilen:
James Peterson in Port-au-Prince (Englisch, Französisch, Haitianisch-Kreolisch),
jjamespeterson@icrc.org,
+509 46 45 6038
Fatima Sator in Genf (Englisch, Französisch), fsator@icrc.org, +41 79 848 49 08