Globale Initiative zum HVR angekündigt
Trotz des globalen Konsenses über die Genfer Abkommen ist in heutigen Kriegsgebieten selbst die Einhaltung der grundlegendsten Regeln auf schockierende Weise ungenügend. In den aktuellen Konflikten kommen die bedeutenden Herausforderungen, mit denen das humanitäre Völkerrecht (HVR) bei seiner Aufgabe, konfliktbetroffene Menschen wirksam zu schützen, konfrontiert ist, auf entsetzliche und verheerende Weise zum Ausdruck.
Das IKRK ist der Ansicht, dass dieser Trend umgekehrt werden kann und muss – vorausgesetzt, dass ein entschlossenes und nachhaltiges politisches Engagement für die Einhaltung und die Umsetzung das HVR gefunden werden kann.
Gemeinsam mit Brasilien, China, Frankreich, Jordanien, Kasachstan und Südafrika hat das IKRK eine globale Initiative auf den Weg gebracht, um dem politischen Engagement für das humanitäre Völkerrecht neuen Schwung zu verleihen. In den kommenden zwei Jahren werden im Rahmen dieser Initiative konkrete und umsetzbare Empfehlungen entwickelt, um sicherzustellen, dass das HVR nicht nur besser eingehalten wird, sondern auch zukunftstauglicher ist. Die Arbeit wird 2026 mit einem Treffen hochrangiger Vertreter zur Wahrung der Menschlichkeit im Krieg abgeschlossen.
Die Hoffnung besteht darin, dass die Initiative zu konkreten Veränderungen beiträgt, indem das politische Engagement gestärkt und umsetzbare Empfehlungen bereitgestellt werden.
Wir rufen alle Vertragsparteien der Genfer Abkommen auf, sich dieser Initiative anzuschliessen, um den nachhaltigen politischen Willen zur Einhaltung und Umsetzung des HVR zu festigen. Wir verfolgen ein gemeinsames Ziel, indem wir das HVR als Rahmenwerk zur Verringerung von Leid und zur Orientierung bewaffneter Konflikte hin zu friedlichen Lösungen nutzen.