Verheerendes Erdbeben in Myanmar: IKRK-Massnahmen zugunsten der Menschen vor Ort

Tausende Menschen sind gestorben und viele weitere wurden verletzt. Unzählige Menschen wurden vertrieben oder gelten als vermisst, nachdem Myanmar am 28. März von einem Erdbeben der Stärke 7,7 heimgesucht wurde. Die Rettungseinsätze dauern weiter an, nachdem das Beben eine Schneise der Zerstörung in zahlreichen Regionen hinterlassen hat, darunter in den Bundesstaaten Mandalay, Sagaing und Shan. Das Beben vergrössert das Leid der Menschen in Gegenden, die bereits unter dem bewaffneten Konflikt, Gewalt und Instabilität leiden.
Ganze Stadtviertel wurden dem Erdboden gleichgemacht. Häuser, Spitäler, Schulen, Brücken und grundlegende Infrastruktur wurden zerstört. Viele Menschen haben keinen Zugang zu einer medizinischen Versorgung und sauberem Wasser und auch keine Möglichkeit mehr, Kontakt zu Angehörigen zu wahren. In manchen Gegenden liegen die Temperaturen über 40°C und verschärfen das Leid der Menschen, die kein Dach mehr über dem Kopf haben.
Dringende Bedürfnisse erfüllen
Mitten in dieser Zerstörung leistet das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zusammen mit der Rotkreuzgesellschaft von Myanmar und den Partnern der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung lebensrettende Unterstützung.
Es hat Vorrang, die Menschen zu erreichen, die dringend auf Hilfe angewiesen sind, um sicherzustellen, dass Familien in diesen schweren Zeiten die notwendige Unterstützung erhalten.
In Mandalay, wo das IKRK eine operative Subdelegation mit 45 Mitarbeitenden betreibt, sind die Teams seit Ausbruch des Erdbebens vor Ort und arbeiten Hand in Hand mit lokalen Hilfskräften. Zudem koordinieren sie die Arbeit mit den Gesundheitsbehörden, um die Menschen in Not zu erreichen.
Medizinische Nothilfe für Verletzte
Nur zwei Tage nach dem Erdbeben verliess am 30. März ein Konvoi des Roten Kreuzes mit Hilfsgütern Rangun. Dazu gehörten:
- Sechs medizinische Nothilfesets, mit denen die medizinischen Bedürfnisse von 10 000 Menschen während drei Monaten gedeckt werden können
- 600 Leichensäcke für die würdevolle Rückführung und Identifikation der Verstorbenen
- Unterstützung für die Nothilfeteams des Myanmarischen Roten Kreuzes bei der Durchführung von Such- und Rettungseinsätzen sowie Erste-Hilfe-Leistungen
Grundlegende Güter für diejenigen, die vor Ort helfen
Nach Gesprächen mit den Hilfskräften vor Ort und einer Analyse der Situation wurden folgende Artikel bereitgestellt, um ihre Arbeit zu unterstützen:
- Helme und strapazierfähige Handschuhe
- Seile, Schutzbrillen und Artikel zur Unterstützung bei Sucheinsätzen
- Tragen zum Transport von Verwundeten
Sicheres Wasser, sanitäre Einrichtungen und Vorbeugung von Krankheiten
Der Zugang zu sauberem Wasser ist in jeder Notsituation entscheidend. Zur Verringerung des Risikos eines Ausbruchs von Cholera und Durchfall haben das IKRK und das Myanmarische Rote Kreuz:
- Wasseraufbereitungsanlagen in Mandalay, Sagaing und Nay Pyi Taw eingerichtet, um 2 500 Menschen zu versorgen
- Chlortabletten verteilt und die Wasserversorgung repariert
- das lokale Personal für die sichere Nutzung der Wasseraufbereitungsanlagen geschult
Bereitstellung von Unterkünften und grundlegenden Gütern
Die für Notfälle vom IKRK in der Nähe des Epizentrums gelagerten Güter werden nun verwendet, um den Menschen zu helfen, die alles verloren haben. Dazu gehören:
- Nahrungsmittelrationen (Reis, Hülsenfrüchte, Öl)
- Planen und grundlegenden Haushaltsartikel
- Erste umgesetzte Pläne zur Versorgung der besonders betroffenen Familien
Unterstützung bei der Wiederherstellung der Familienbande
In solchen Krisen werden Familien oftmals auseinandergerissen. Das IKRK und die Rotkreuzpartner stehen bereit, Menschen im Rahmen des Programms zur Wiederherstellung der Familienbande zu helfen, wieder Kontakt mit ihren Angehörigen aufzunehmen.
