Wie Rollstuhlbasketball die gesellschaftliche Inklusion in Syrien unterstützt

  • Jess Markt, auch liebevoll Captain Jess genannt, verbrachte eine Woche in Syrien und bildete Trainer, Schiedsrichter, Klassifikatoren und Spieler aus den sechs Gouvernements Damaskus, Homs, Aleppo, Tartus, Latakia und Quneitra aus. Markt ist der Berater des IKRK für Behindertensport und -integration. Zudem ist er Rollstuhlbasketball-Trainer.
    CC BY-NC-ND / ICRC / May Saad
  • Eine Behinderung, ungeachtet dessen, ob sie während des Kriegs verursacht wurde oder nicht, ist in Syrien nach wie vor eine grosse Herausforderung. Im Jahre 2017 verbesserten die Rollstuhlbasketball-Teams dank der Unterstützung und des Engagements des IKRK ihr Aktivitätsniveau. Diese Unterstützung eröffnete zudem die Möglichkeit für neuere Spieler, den Teams beizutreten.
    CC BY-NC-ND / ICRC / Mari Aftret Mortvedt
  • „Captain Jess lehrte uns neue Wege und Strategien für das Basketballspiel. Wir werden hoffentlich in der Lage sein, unsere Fertigkeiten noch weiter zu verbessern“, sagt Nabil.
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  • Der Gedanke des Rollstuhlbasketballs entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg, als zahlreiche Soldaten und Zivilisten Verletzungen erlitten hatten. Sie fühlten sich in ihren Rollstühlen gefangen. Sport zu treiben war ein grossartiges Ausdrucksmittel, das den Menschen das Gefühl gab, dass sie noch immer Teil von etwas Grösserem als sie selbst sein konnten. Die Unterstützung und das Engagement des IKRK für den Rollstuhlbasketball begannen 2011 in Afghanistan.
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  • „Eine körperliche Schädigung kann schwierig sein, doch ungeachtet dessen, ob man eine Gliedmasse verloren hat oder gelähmt ist, gibt es so viel mehr, was man tun kann. Wenn ich im Alter von 19 Jahren nicht gelähmt worden wäre, wäre ich nicht hier in Syrien und hätte nicht den besten Job der Welt – diesen Jungs beizubringen, wie man Basketball spielt“, sagt Markt.
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  • Während des einwöchigen Trainings stellten Markt und auch die Spieler eine Verbesserung fest. Diese Leistung wurde mit einem Match im Sportstadion in Damaskus gefeiert.
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  • Shireen ist beim Training die einzige weibliche Schiedsrichterin. In ihrer Heimatstadt Homs wird sie die „globale Spielerin“ genannt, weil sie Basketball, Tennis und Handball sowie mehrere weitere Sportarten spielt.
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  • Laith wurde mit fehlenden Gliedmassen geboren. Er glaubt, dass diese Situation es ihm ermöglichte, sich besser anzupassen, als wenn es später in seinem Leben passiert wäre. Er glaubt an das Sprichwort „Sei mehr ein Produzent als ein Verbraucher“. Mit Unterstützung seiner Eltern spielt er jetzt im Nationalteam. Er glaubt, dass sich harte Arbeit immer lohnt.
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  • Das syrische Rollstuhlteam spielte kürzlich in einem Turnier in Beirut. Es war das erste Mal überhaupt, dass sie auf internationaler Ebene spielten, und sie landeten nach Afghanistan auf dem zweiten Platz. Markt war dabei und von der Leistung des syrischen Teams beeindruckt. Er sagte, seiner Meinung nach seien sie bereits unterwegs zu einem guten Start.
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  • „Vor fünfzehn Jahren war ich in einen Autounfall verwickelt. Mein Rücken war verletzt, und ich blieb gelähmt. Drei Jahre lang tat ich nichts, und dann beschloss ich, mich zusammenzureissen und wieder mein Leben zu leben. Ich sah mich nach Tätigkeiten um, die mir dabei helfen konnten, meine Gefühle auszudrücken, und fand heraus, dass es nichts Besseres al Sport gibt“, erklärt Yazan.
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  • „Für mich war es ein Segen, und ich hoffe, dass andere in meiner Situation diese positive Einstellung auch erreichen können“, sagt Markt.
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  • Die Liebe, Empathie und Harmonie im Team sind das, was Abd Al Razzak am glücklichsten macht. Razzak ist ehemaliger Tischtennis-Champion in Syrien. Er glaubt, dass jeder ein Talent besitzt, das ihn strahlen lässt wie keinen anderen.
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14. Mai 2019

In Syrien leben Tausende Menschen mit Behinderungen. Hilfe zu erhalten kann wegen des anhaltenden Konflikts und des mangelnden Zugangs zu Gesundheitsdiensten schwierig sein. Sport kann dabei helfen, Selbstvertrauen und Stärke wiederaufzubauen.

Von May Saad, IKRK Syrien