Zentralafrikanische Republik: Nach 14 Jahren endlich Trinkwasser!
Seit 14 Jahren gibt es in Garga Zalo kein sauberes Trinkwasser. Der Dorfbevölkerung standen lediglich zwei natürliche, stark belastete Quellen zur Verfügung, mit denen sie ihren Wasserbedarf erfüllen konnten. Im Rahmen der Unterstützung des IKRK im Westen des Landes ist ein Team der Abteilung Wasser und Unterkunft in das Dorf Gargo Zalo gereist. Ursprünglich sollte es nur ein simpler Arbeitseinsatz sein, aber schlussendlich wurde diese Aufgabe zu einem wunderbaren Beispiel für Menschlichkeit.
Die Geschichte beginnt zunächst völlig banal. Ein Team der Abteilung Wasser und Unterkunft reist im Rahmen eines Einsatzes in den Westen der Zentralafrikanischen Republik, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu begutachten. In Gargo Zalo im Verwaltungsbezirk Baboua rund 600 km von der Hauptstadt Bangui entfernt geht es darum, den Wasserbedarf des 554 Einwohner zählenden Dorfs zu begutachten. Die meisten Bewohner sind nach dem Konflikt und der Gewalt der vergangenen Jahre hierher zurückgekehrt.
Bei ihrer Ankunft erfuhren die Teammitglieder, dass im Dorf ein Bohrloch mit einer manuellen Pumpe existierte, das seit 2004 ausser Betrieb war. Aufgrund des Ausfalls dieses Bohrlochs– der einzigen Trinkwasserquelle des Dorfs – mussten sich die Einwohner seit 14 Jahren an zwei natürlichen, unbefestigten und stark verschmutzten Wasserquellen versorgen, die zehn Minuten zu Fuss durch den Busch entfernt lagen.
Mit dem Werkzeugkasten aus dem Transportfahrzeug dauerte es nur wenige Minuten, bis die Techniker das 14 Jahre alte Problem beheben konnten.
«Wir mussten lediglich ein paar Kleinteile am Pedal austauschen und die Pumpe nachfüllen, damit das Wasser wieder fliessen konnte», erklärt Clotaire Didace Nguizo, einer der Techniker des IKRK-Teams.
Die Freude im Dorf war überwältigend und die Reparatur wurde unter dem grossen Applaus einer ganzen Dorfgemeinschaft gefeiert.
«Zum ersten Mal seit 14 Jahren haben wir endlich wieder Zugang zu Trinkwasser. Als das Bohrloch 2004 ausfiel, waren einige Kinder noch nicht einmal geboren. Sie sehen jetzt zum ersten Mal, wie Wasser aus dem Bohrloch kommt», so der Dorfvorsteher Garga Jean.
Auch für das IKRK-Team war es ein ganz besonderer Tag, an dem sie einer ganzen Dorfgemeinschaft das Lachen zurückgeben konnten. Dieser Einsatz stellte allerdings nur den ersten Schritt dar. Anschliessend wurde das Bohrloch gereinigt und gechlort sowie die Pumpe vollständig ausgetauscht.