Wenn Konflikte den Zugang zu sauberem Wasser, sicherer Unterkunft oder einem annehmbaren Lebensumfeld verhindern, hat das schwere und weitreichende Folgen.
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Wasserknappheit oder verschmutztem Wasser und dem Ausbruch von Krankheiten wie Cholera, Durchfall und Typhus.
Frauen und Kinder leiden am stärksten unter den negativen Auswirkungen, wenn es an sauberem Wasser mangelt. Sie müssen oft weite und unsichere Strecken zurücklegen, um Wasser zu holen oder Zugang zu sanitären Anlagen zu erhalten.
Fehlt der Zugang zu Wasser, Unterkunft und anderen wichtigen Dienstleistungen, so verringert dies die Möglichkeiten, Einkommen zu erzielen und sich von Krieg, Konflikt oder anderen Krisen zu erholen, drastisch.
und Bildung Wenn Wasser, Strom und andere wichtige Dienstleistungen unterbrochen sind, können Spitäler und Schulen ihren Betrieb nicht richtig aufrechterhalten; die Gesundheitsversorgung ist gefährdet und Kindern wird das Recht auf Bildung entzogen.
Ein sicherer Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen, Unterkunft, Strom und anderen Dienstleistungen ist entscheidend, um die menschlichen Kosten eines Konflikts zu beschränken. Dennoch leiden Millionen von Menschen unter den Folgen von Wasserknappheit oder -mangel beziehungsweise Stromunterbrüchen (oder einer Kombination der beiden, da diese Dienstleistungen oft unzertrennlich miteinander verbunden sind).
Als neutraler, unabhängiger und unparteiischer humanitärer Akteur führt das IKRK zur Milderung des Leids Bau- und Renovierungsprojekte durch. Dadurch werden in bewaffneten Konflikten gefangenen Menschen sauberes Wasser, Unterkunft und andere wichtige Dienstleistungen bereitgestellt, damit sie ein sicheres und gesundes Lebensumfeld erhalten. Auf beiden Seiten der Frontlinie stellen wir Dienstleistungen wie die Wasser- und Stromversorgung und Sanitäranlagen wieder her und renovieren öffentliche Infrastruktur, die als direkte, indirekte oder kumulative Folge des Konflikts beschädigt wurde.
In Gebieten, in denen die Sanitäranlagen zerstört wurden, stellen wir – oft notfallmässig – direkt die Wasserversorgung sicher.
Wo Infrastruktur wie Wasseraufbereitungs- und Wasserversorgungsanlagen, Brunnen oder Bohrlöcher zerstört oder beschädigt wurden, arbeiten wir mit den lokalen Behörden und Partnern zusammen, um sie wieder instand zu stellen.
Wir helfen Behörden und Gemeinden dabei zu verstehen, über welche wichtigen Dienstleistungen sie verfügen, damit unsere Ingenieure und andere Expertinnen und Experten gemeinsam mit ihnen, wenn nötig über ein sinnvolles Vorgehen entscheiden und entsprechende Schritte einleiten können.
In Gebieten mit einer zunehmenden und ungeplanten Urbanisierung sind die öffentlichen Dienste oft unzureichend oder gar inexistent. Wichtige öffentliche Infrastrukturen wie Strassen und Spitäler werden nicht angemessen unterhalten. Wir reparieren und bauen öffentliche Einrichtungen und Zentren, um Binnenvertriebene in rasch urbanisierten Gegenden unterzubringen.
Wir stellen Notunterkünfte bereit und richten in Vertriebenenlagern, entlang von Migrationsrouten, in Aufnahmegemeinden und für Menschen unter Belagerung Wasserverteilstellen ein und renovieren diese.
Wir unterstützen Behörden, Infrastrukturmängel in ihren Haftanstalten zu erkennen und begleiten sie dabei, sinnvolle Lösungen zu finden, mit denen die Lebensbedingungen der Gefangenen verbessert werden können.
Unsere Ingenieure setzen energiesparende und umweltfreundliche Instrumente und Techniken ein und berücksichtigen die kurz- und langfristigen Auswirkungen unserer Projekte auf die Umwelt, ohne dabei die Hilfe für die Betroffenen zu verzögern oder zu gefährden.
Wir informieren und erinnern die Parteien auf beiden Seiten eines Konflikts daran, dass es ihnen das Kriegsrecht jederzeit verbietet, Infrastruktur anzugreifen, die für Menschen überlebenswichtig ist.
