Medienmitteilung

IKRK-Präsidentin: Das IKRK ist bereit, bei der Umsetzung des von den Parteien geschlossenen Abkommens zu helfen sowie Geiseln und Gefangene nach Hause zu bringen

ICRC flad and blue sky

Genf (IKRK) – Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, bestätigte die Bereitschaft des IKRK, bei der Umsetzung des von den Parteien geschlossenen Abkommens zu helfen, Familien in Israel und im besetzten palästinensischen Gebiet zusammenzuführen und mehr Hilfe nach Gaza zu bringen. 

Anlässlich ihres fünftägigen Besuchs in Israel, Gaza und im Westjordanland sagte sie: „Wir sind bereit, von den Parteien vereinbarte Freilassungen zu unterstützen, damit die Geiseln und Gefangenen nach Hause zurückkehren können. Wir sind auch darauf vorbereitet, unsere humanitäre Hilfe in Gaza massiv aufzustocken, wo die Lage dies erfordert. Dazu sind fortlaufende Bemühungen der Parteien erforderlich, um zu gewährleisten, dass unsere Teams sicher und wirksam arbeiten können. 

 

Es gibt keine Worte, um das Leid zu beschreiben, das Palästinenser und Israeli tagtäglich ertragen müssen. Dieser Alptraum dauert schon viel zu lange. Das Leiden muss ein Ende finden. Zivilpersonen in Gaza brauchen Schutz und humanitäre Hilfe. Die Geiseln müssen nach Hause zurückkehren. Dies ist nur mit der politischen Verpflichtung aller Seiten möglich, die Menschlichkeit in den Vordergrund zu stellen und die Regeln im Krieg einzuhalten.

 

Ich hoffe, dass dieses Abkommen einen Neuanfang bedeutet. Das Leben von Zivilpersonen muss geschützt werden und ihre Bedürfnisse müssen an erster Stelle stehen. Die kommenden Tage sind entscheidend und wir zählen auf die Parteien, dass sie ihre Verpflichtungen einhalten. Das Abkommen ist ein wichtiger Schritt, aber damit ist es nicht getan. Den unermesslichen humanitären Bedürfnissen muss nachgekommen werden und das wird Monate, wenn nicht gar Jahre in Anspruch nehmen.“

 

Als neutraler Vermittler hat das IKRK schon früher zur Freilassung von 109 Geiseln und 154 Gefangenen beigetragen. Diese Operationen sind äusserst komplex und erfordern eine minutiöse logistische und sicherheitstechnische Planung, um die Risiken zu minimieren.

 

Das IKRK war in Gaza ständig präsent und fordert alle Parteien eindringlich dazu auf, ihren Verpflichtungen gemäss dem humanitären Völkerrecht nachzukommen. Dazu gehören der Schutz von Zivilpersonen vor Feindseligkeiten und der Schutz von Gesundheitseinrichtungen. Das IKRK muss ausserdem Zugang zu den Haftanstalten erhalten und seinen vertraulichen Dialog mit den Parteien weiterführen können.

 

Bei ihrem Besuch hat sich die IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric mit Familien von Geiseln getroffen und plant ein Treffen mit Familien palästinensischer Gefangener. Sie besuchte verschiedene Orte in Gaza und den Kibbuz Nir Oz im Süden Israels.

Die Präsidentin hat sich in Jerusalem mit führenden israelischen Behördenvertretern getroffen und wird im Westjordanland Vertreter der palästinensischen Autonomiebehörde treffen. Zudem trifft sie sich im Rahmen ihres Besuchs mit Verantwortlichen der Palästinensischen Rothalbmondgesellschaft und von Magen David Adom.

Weitere Informationen: 

Sarah Davies, IKRK Jerusalem: sadavies@icrc.org, +972 526 019 150 
Hachem Osseiran, IKRK Dubai: hosseiran@icrc.org, +971 504 254 091 
Christian Cardon, IKRK Genf: ccardon@icrc.org, +41 79 574 0564