Medienmitteilung

Israel und die besetzten Gebiete: IKRK schliesst zweite Phase der Freilassungen ab und führt weitere Familien zusammen

ICRC flag

Jerusalem (IKRK) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat die zweite Phase der Freilassungen begleitet und damit im Rahmen der von den Parteien getroffenen Vereinbarung weitere Familien zusammengeführt. 

Diese Phase begann mit der sicheren Überstellung von vier Geiseln aus dem Gazastreifen an israelische Behörden. Während des gesamten Freilassungsprozesses war es das Hauptanliegen des IKRK, die Sicherheit der Geiseln während der Überstellung zu gewährleisten. Diese Verantwortung nehmen wir überaus ernst.

Sodann begleitete das IKRK die Freilassung und Überstellung von 128 Häftlingen aus israelischen Haftanstalten nach Gaza und in das Westjordanland, nachdem vor der Abreise Gespräche geführt worden waren, um ihre Identität zu bestätigen und ihren Gesundheitszustand sowie ihre Reisetauglichkeit zu beurteilen. Gleichzeitig führten IKRK-Teams im Vorfeld einer separaten, von Behörden organisierten Freilassung und Überstellung Gespräche mit Häftlingen. Insgesamt wurden heute 200 Häftlinge freigelassen. Unsere Aktivitäten während dieser Einsätze stehen im Einklang mit den Standards des IKRK für seine Arbeit in Haftanstalten weltweit.

Diese Arbeit wurde auf Wunsch aller beteiligten Parteien und in enger Abstimmung mit ihnen durchgeführt. Unsere Priorität ist es, jeden Einsatz so sicher und effizient wie möglich zum Abschluss zu bringen, wobei der Schutz der uns anvertrauten Personen im Mittelpunkt steht. Der kontinuierliche Dialog des IKRK mit den Parteien hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, Bedingungen zu schaffen, die eine sichere und menschenwürdige Durchführung dieser Einsätze erlauben.

Es wurden strenge Sicherheitsmassnahmen vorbereitet und ergriffen, um Risiken für alle Beteiligten gering zu halten - wohl wissend, dass es Aspekte gibt, die sich der Kontrolle des IKRK entziehen. Die Logistik, darunter Zeitplanung, Ort und Verfahren, wird von den Parteien selbst bestimmt. IKRK-Fachkräfte, darunter Ärztinnen und Ärzte, standen bereit, um bei Bedarf unverzüglich Hilfe zu leisten.

Zusätzlich zu den Freilassungseinsätzen arbeitet das IKRK auch mit unseren Partnern innerhalb der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zusammen, um mehr Hilfe nach Gaza zu bringen. Diese umfasst Nahrung, medizinische Hilfsgüter sowie Material für wichtige Infrastrukturen wie Wasserversorgung, Kanalisation und Stromversorgung.

Wir fordern weiterhin alle Parteien auf, sich an ihre Verpflichtungen zu halten, damit die nächsten Einsätze sicher durchgeführt werden können. Unsere Teams sind nach wie vor bereit, weitere Freilassungen zu begleiten, damit mehr Familien in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten wieder vereint werden können und lebenswichtige humanitäre Hilfe nach Gaza gebracht werden kann.

 

Hinweis für Redaktionen: Das IKRK wird kein Bildmaterial von freigelassenen Geiseln oder Häftlingen während der Einsätze zur Verfügung stellen. Dies geschieht aus Respekt vor der Würde der Freigelassenen und ihrem Zustand sowie auch aus Gründen ihrer Sicherheit. Wir empfehlen den Medien dringend, ebenfalls auf Bildmaterial zu verzichten.

 

Über das IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Abkommen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner. 

 

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