«Wir sind erleichtert, dass die Freigelassenen wieder mit ihren Angehörigen vereint werden konnten», sagte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric. «Es ist eine grosse Verantwortung, ihre sichere Rückkehr zu gewährleisten und ihnen in diesem kritischen Augenblick die erforderliche Versorgung zu bieten. Dieser Einsatz ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie wir als neutraler Akteur zwischen den Konfliktparteien Leben retten und verändern können – unter der Voraussetzung, dass die Parteien zu einer Einigung gelangen.»
Der Einsatz war komplex und erforderte strengste Sicherheitsmassnahmen, um die Risiken für die Beteiligten so gering wie möglich zu halten. Während der Transfers war es schwierig, die grossen Menschenmengen und die starken Emotionen zu beruhigen, und im Gazastreifen waren die IKRK-Teams den Gefahren ausgesetzt, die von Blindgängern und zerstörter Infrastruktur ausgehen.
Der Einsatz ist der Beginn einer mehrstufigen Operation, die von den Parteien vereinbart wurde, um Geiseln und Häftlinge nach Hause zu bringen. Das IKRK erleichtert als neutraler humanitärer Akteur die sichere Überstellung von Geiseln und Häftlingen. IKRK-Fachkräfte, darunter auch Ärzte und Ärztinnen, stehen zur Verfügung, um bei Bedarf Hilfestellung zu leisten.
«Weitere Familien warten sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Angehörigen», sagte die IKRK-Präsidentin. «Wir rufen alle Parteien auf, ihre Verpflichtungen weiterhin zu erfüllen, damit die nächsten Einsätze sicher durchgeführt werden können. Unsere Teams sind auch weiterhin bereit, das Abkommen umzusetzen, damit mehr Geiseln und Häftlinge freigelassen und mehr Familien wieder vereint werden können.»
Darüber hinaus muss laut Abkommen die dringend benötigte humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen, wo es der Zivilbevölkerung seit Monaten an Nahrung, Trinkwasser und Unterkünften mangelt. Das IKRK ist bereit, seine humanitäre Hilfe in Absprache mit den Partnern in der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung erheblich auszuweiten. Dies umfasst die Bereitstellung von dringend benötigten Hilfsgütern wie Medikamenten und Nahrungsmitteln sowie die Unterstützung grundlegender Dienstleistungen wie Gesundheitswesen, Wasser- und Sanitärversorgung sowie Strom.
Die Parteien müssen das humanitäre Völkerrecht zu jeder Zeit einhalten, auch während Freilassungen. In diesem Sinne müssen sie stets dafür Sorge tragen, dass die Zivilbevölkerung sowie die medizinischen Einrichtungen und das Gesundheitspersonal geschützt werden.
Hinweis für Redaktionen: Das IKRK wird kein Bildmaterial von freigelassenen Geiseln oder Häftlingen während der Einsätze zur Verfügung stellen. Dies geschieht aus Respekt vor der Würde der Freigelassenen und ihrem Zustand sowie auch aus Gründen ihrer Sicherheit. Wir empfehlen den Medien dringend, ebenfalls auf Bildmaterial zu verzichten.
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