Spendenherkunft und Spendenverwendung
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Das IKRK finanziert sich aus freiwilligen Beiträgen.
Wir erhalten Mittel von den Vertragsstaaten der Genfer Abkommen (Regierungen), nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, überstaatlichen Organisationen (etwa der Europäischen Kommission) sowie aus öffentlichen und privaten Quellen. Der Grossteil der Mittel kommt von Regierungen: In den vergangenen fünf Jahren finanzierten sie im Schnitt rund 82 % unseres Budgets. Da diese Beiträge freiwillig sind, ist ihr langfristiger Bestand nicht garantiert.
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2023 rief das IKRK zu Spendenaufrufen in Höhe von 2,4 Mrd. Schweizer Franken auf. Im Laufe des Jahres wurde dieser Betrag in Form von Budgeterhöhungen angepasst, nachdem unvorhergesehene Bedürfnisse aufgetreten waren, die humanitäre Einsätze erforderten.
Die Bedürfnisse steigen Jahr für Jahr und 2023 ist das Betriebsbudget, das es uns ermöglicht, Menschen in den weltweit schlimmsten Konfliktherden weiterhin Hilfe zu leisten, um 19 % gewachsen. Wir benötigen mehr Mittel, um der zunehmenden Anzahl von Männern, Frauen und Kindern in aller Welt, die ins Kreuzfeuer eines Konflikts geraten sind, zu helfen.
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Das IKRK-Budget wird auf der Grundlage von drei Faktoren kalkuliert: den humanitären Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerungsgruppen; unserer Fähigkeit, diesen Gruppen Hilfe und Schutz zu bieten, und einer realistischen Einschätzung dessen, was effektiv getan werden kann.
Auf dieser Grundlage können wir unsere Einsätze und Finanzmittel in der Regel sehr genau planen: In den letzten zehn Jahren betrug die Umsetzungsquote des veranschlagten Budgets rund 90 Prozent. Unser operatives Budget ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
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Das IKRK bemüht sich um Mittel aus unterschiedlichen Quellen, um über ein solides finanzielles Fundament zu verfügen und operativ unabhängig zu bleiben. Gemäss seiner Mittelbeschaffungsstrategie 2020–2030 strebt es neben der Unterstützung durch die traditionellen Geber ein verstärktes Engagement von Seiten neuer und künftiger Geberstaaten, Entwicklungsakteure und Schlüsselbereiche des Privatsektors an.
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Die Ausgaben des IKRK werden von einem international anerkannten Wirtschaftsprüfungsunternehmen gemäss den international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen IFRS (International Financial Reporting Standards) geprüft. Das IKRK hat ein System interner und externer Audits eingerichtet, in dessen Rahmen alle wichtigen Finanzdaten und -prozesse geprüft werden.
Die Bewertung durch externe Prüfer wird jedes Jahr veröffentlicht und den Spendern mitgeteilt. Ausführliche Angaben zu Einnahmen und Ausgaben werden im IKRK-Jahresbericht (auf Englisch) veröffentlicht, in dem anhand wichtiger Kennzahlen die Ergebnisse des IKRK vor Ort dargestellt werden.
Darüber hinaus ist das IKRK immer offen für Anfragen von Spendern, die ihre eigenen spezifischen Audits durchführen möchten, sei es vor Ort oder am Hauptsitz. Dies gehört zu unserer Transparenzpolitik gegenüber Spendern.
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Die nationalen Gesellschaften tragen auf verschiedene Art zu den Aufgaben des IKRK bei, beispielsweise durch die Unterstützung von Aktivitäten im Bereich Gesundheit, die Bereitstellung von Personal oder die Unterstützung spezifischer Aktivitäten in einem Land. Gemeinsam unterstützen sie die Aufgaben des IKRK in Höhe von rund 3 %.
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In einer Notlage ist das Timing entscheidend. Die Fähigkeit, gleich zu Beginn eines Konflikts Ressourcen zu beschaffen und vor Ort zu bringen, kann für die Betroffenen ausschlaggebend sein. Daher ist es von grösster Bedeutung, dass das IKRK in der Lage ist, bereits in der ersten Phase des Einsatzes operative – und finanzielle – Entscheidungen zu treffen. Aus diesem Grund müssen wir Einsätze vorfinanzieren können, also Ressourcen bereitstellen, bevor die entsprechenden Mittel zugesagt sind.
Dies ist möglich, wenn wir nicht zweckgebundene Sondermittel einsetzen, das heisst Mittel, die nicht für eine bestimmte Region, ein Land oder ein Programm verwendet werden müssen, sondern höchst flexibel eingesetzt werden können. Zudem besteht die Möglichkeit, Gelder zu verwenden, die in mehr als 30 Jahren zurückgelegt wurden, die sogenannten Reserven oder Eigenmittel.
Wenn akuter Bedarf besteht, können wir diese Reserven (mit denen die IKRK-Aktivitäten mehrerer Monate finanziert werden könnten) so lange einsetzen, bis Spendenmittel für die betreffende Notsituation zur Verfügung stehen. Es ist diese Flexibilität und diese rasche Einsatzbereitschaft, die das IKRK in die Lage versetzt, vor Ort effektiv zu arbeiten. Die Reserven sind im Übrigen nicht nur für die Vorfinanzierung wichtig, sondern auch für die Deckung von allfälligen Defiziten am Jahresende.
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Das IKRK nimmt finanzielle Mittel ausschliesslich von Spendern an, welche die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit des IKRK respektieren. Das heisst, die Beiträge werden als Antwort auf die humanitären Bedürfnisse vor Ort verwendet – und zwar nach sorgfältiger Einschätzung durch das IKRK. Mit anderen Worten akzeptiert das IKRK keine deutlich zweckgebundenen Spenden, die nicht im Einklang mit den Grundsätzen der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit stehen. Das IKRK begrüsst die finanzielle Unterstützung durch neue Spender.
Gleichzeitig beschränken sich die Beziehungen des IKRK zu seinen Spendern nicht ausschliesslich auf finanzielle Angelegenheiten. Das IKRK setzt sich auch dafür ein, Staaten beispielsweise für den Schutz von Menschen, die von bewaffneten Konflikten und anderer Gewalt betroffen sind, sowie für die Umsetzung des humanitären Völkerrechts zu verpflichten.