Im Vorfeld der Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen am Sonntag ruft das IKRK die Entscheidungsträger auf, alles in ihren Kräften Stehende zu unternehmen, um die Feindseligkeiten zwischen Gaza und Israel zu beenden.
„Dieser Konflikt ist mit pausenlosen Luftangriffen auf den dicht besiedelten Gazastreifen und Raketen, die große Städte in Israel erreichen, heftiger als alles, was wir bisher erlebten. Auf beiden Seiten kommen Kinder ums Leben", sagte Robert Mardini, Generaldirektor des IKRK.
„Für die Menschen in Gaza ist der Zugang zu Spitälern und anderen lebenswichtigen Diensten aufgrund der ständigen Luftangriffe und der erheblichen Schäden an Strassen und Gebäuden ausserordentlich schwierig."
„Die Akteure vor Ort müssen dem Teufelskreis der Gewalt Einhalt gebieten. Die Regeln sind klar und eindeutig: Zivilpersonen müssen jederzeit geschützt werden. Leider ist das heute nicht der Fall."
Die ständigen Bombenangriffe hindern auch das IKRK und andere humanitäre Organisationen daran, den Betroffenen und Bedürftigen in Gaza zu helfen.
„Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir rufen alle Beteiligten auf, aktiv zum Schutz der Zivilbevölkerung sowie zur Deeskalation beizutragen und uns zu erlauben, den Menschen zu helfen. Wir müssen unseren Einsatz jetzt deutlich verstärken", sagte Mardini.
Das IKRK beobachtet die humanitären Auswirkungen der Kämpfe und erinnert beide Seiten daran, dass sie ihre Verpflichtungen gemäss humanitärem Völkerrecht einzuhalten haben.
Das IKRK spendete Tragen, Spitalbetten und medizinische Geräte für die Behandlung von 150 Schwerverletzten in Gaza; zudem unterstützt es den Palästinensischen Roten Halbmond. IKRK-Teams besuchten auch Personen im zentralen Teil Israels, die von den Raketenangriffen betroffen waren. Doch wir müssen noch viel mehr tun.
Das IKRK ist seit 1967 in Israel und den besetzten Gebieten tätig. Wir setzen uns für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ein und bemühen uns, mit Schutzaktivitäten und Hilfsprogrammen die Auswirkungen von Gewalt, Konflikt und Besatzung auf die Zivilbevölkerung zu lindern. Das IKRK besucht Häftlinge in israelischem und palästinensischem Gewahrsam und trägt mit dem Familienbesuchsprogramm dazu bei, ihren Kontakt zu Angehörigen aufrechtzuerhalten. Überdies unterstützen wir Projekte, die Erwerbsarbeit ermöglichen, und fördern besseren Zugang zu lebenswichtigen Diensten wie Wasser und Strom in Gaza. Vor allem aber setzen wir uns für die vom Konflikt betroffenen Menschen, für ihre Rechte und ihre Würde ein. Das IKRK hat Büros in Tel Aviv, dem Westjordanland und Gaza; es unterstützt die Arbeit des Palästinensischen Roten Halbmonds und des israelischen Magen David Adom.
Weitere Informationen:
Suhair Zakkout (Gaza): szakkout@icrc.org or +972 599 255 381
Christoph Hanger (Tel Aviv/Jerusalem): changer@icrc.org or +972 526 019 150
Yahia Masswadeh (Jerusalem): ymasswadeh@icrc.org or +972 526 019 148
Sara Alzawqari (Beirut): salzawqari@icrc.org or +961 3 138 353
Jason Straziuso (Genf): jstraziuso@icrc.org or +41 79 949 3512