Israel und die besetzten Gebiete: IKRK-Präsidentin reist nach Gaza und ruft zum Schutz der Zivilbevölkerung auf

Mirjana Spoljaric wird zum Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza und zur Achtung der Regeln im Krieg aufrufen. Sie wird auch den Appell des IKRK für die unverzügliche Freilassung der Geiseln wiederholen.

Ihre Reise in der Region wird sie in den kommenden Wochen an verschiedene Orte führen, wozu auch ein Besuch in Israel gehört.

In Gaza wird die Präsidentin Zeit mit dem IKRK-Team vor Ort verbringen und das europäische Spital besuchen, wo die medizinischen Teams des IKRK gemeinsam mit lokalem Gesundheitspersonal lebensrettende Operationen durchführen. Das IKRK liefert Gesundheitseinrichtungen zudem medizinische und andere Güter und unterstützt Vertriebene bei der Sicherung ihrer Existenzgrundlage.

Die Palästinensische Rothalbmondgesellschaft (PRCS) stellt seit Ausbruch der Kampfhandlungen in Gaza unter extrem gefährlichen Umständen Ambulanz- und andere grundlegende Gesundheitsdienste bereit. Zahlreiche humanitäre Helferinnen und Helfer und Gesundheitsfachleute, darunter auch Mitglieder des PRCS, sind in den vergangenen Wochen bei ihrer Arbeit auf tragische Weise ums Leben gekommen.

Mirjana Spoljaric sagte:

„Das Ausmass des menschlichen Leides ist unerträglich. Es ist nicht hinnehmbar, dass es für Zivilpersonen in Gaza keinen sicheren Ort gibt. Aufgrund der militärischen Belagerung ist zurzeit auch keine angemessene humanitäre Hilfe möglich.

Der Zweck meines Besuchs besteht darin, die Bemühungen voranzubringen, mit denen die verzweifelte humanitäre Lage gelindert werden soll.

Ich werde meine tiefe Besorgnis in Bezug auf die Not der Zivilbevölkerung zum Ausdruck bringen und betonen, dass das IKRK alles in seiner Macht stehende unternehmen wird, um ihr Leid zu lindern. Wir haben eindringlich dazu aufgerufen, dass zivile Leben gemäss dem humanitären Völkerrecht auf allen Seiten geschützt und geachtet werden und ich wiederhole diesen Appell heute.

Ungehinderte und regelmässige Hilfslieferungen nach Gaza müssen gewährt werden. Alle Menschen, denen die Freiheit entzogen wurde, müssen menschenwürdig behandelt werden. Die Geiseln müssen freigelassen werden und dem IKRK muss ein sicherer Besuch der Gefangenen erlaubt werden.

Die letzte Woche brachte in humanitärer Hinsicht eine kleine Atempause, ein positives Zeichen der Menschlichkeit, das rund um die Welt hoffen lässt, dass ein Weg zur Verringerung des Leides gefunden werden kann. Als neutraler Akteur ist das IKRK bereit, weitere humanitäre Vereinbarungen zu unterstützen, die Leid und Kummer mildern."

Über das IKRK

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Abkommen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner.