„Wir sind erleichtert, das heute eine weitere Familie wieder miteinander vereint werden konnte. Für die verbliebenen Geiseln, ihre Familien und Hunderttausende Zivilisten in Gaza geht der Albtraum jedoch weiter“, erklärte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric. „Es bedarf dringend des politischen Willens, Leben zu retten und zu einem Waffenstillstand zu gelangen. Es ist entscheidend, dass die Zivilbevölkerung von den Kampfhandlungen ausgenommen wird, humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza zugelassen und weitere Familien wieder miteinander vereint werden.“
Die Geiseln sind seit bereits knapp 600 Tagen den Schrecken der Gefangenschaft ausgesetzt. Das IKRK unterstreicht regelmässig, dass das humanitäre Völkerrecht die bedingungslose Freilassung aller Geiseln unter vollständiger Wahrung ihrer Sicherheit und Würde fordert.
Die humanitäre Lage in Gaza ist weiterhin katastrophal. Gemäss humanitärem Völkerrecht müssen unverzüglich und ungehindert humanitäre Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung zugelassen und gefördert werden. Das IKRK betont zudem, dass es Zugang zu palästinensischen Gefangenen in Israel erhalten muss.
Der letzte Waffenstillstand bot eine willkommene Atempause für die Zivilbevölkerung und Hoffnung für die Familien. Sein Ende hat zu noch mehr Zerstörung, Vertreibungen und dem Verlust von Menschenleben geführt. Es muss dringend ein neuer Waffenstillstand vereinbart werden, während alle Parteien sich zur Gewährleistung eines nachhaltigen Wegs in die Zukunft verpflichten müssen.
Das IKRK steht weiterhin bereit, im Rahmen seines humanitären Mandats Schutz- und Unterstützungsmassnahmen in Gaza durchzuführen, darunter auch weitere Freilassungen von Geiseln und die Bereitstellung von medizinischer Versorgung und anderer humanitärer Hilfe.
Über das IKRK
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Abkommen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner.
Weitere Informationen:
Sarah Davies, IKRK Jerusalem: sadavies@icrc.org, +972 526 019 150
Hisham Mhanna, IKRK Gaza, hmhanna@icrc.org, +972 594205 057