„Die humanitäre Krise im Sudan ist vor allem der Missachtung der Regeln im Krieg zu verdanken. Über acht Millionen Menschen wurden infolge der Kampfhandlungen vertrieben. Sie haben keinen Zugang zu den grundlegendsten Dienstleistungen und Tausende haben den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren. Die Folgen des Konflikts könnten noch Jahrzehnte zu spüren sein, wenn nicht dringend gehandelt wird“, erklärte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric.
Mirjana Spoljaric ist mit dem Vorsitzenden des Souveränen Rates, Abdel Fattah Abdelrahman Burhan, zusammengekommen und hat die Notwendigkeit für eine engere Zusammenarbeit unterstrichen, um den Schutz und die Sicherheit der humanitären Helfer zu wahren, die sich darum bemühen, anfällige Menschen in den vom Konflikt betroffenen Gebieten zu erreichen. Das IKRK steht weiterhin bereit, seine humanitäre Arbeit im Sudan für alle betroffenen Menschen im Land auszuweiten.
„Neutrale humanitäre Einsätze müssen ausnahmslos geschützt werden, um eine Verschlimmerung der Situation zu verhindern. Es liegt in der Verantwortung aller Konfliktparteien, diesen Raum zu schaffen und zu bewahren, und es ist ihre Pflicht aus dem humanitären Völkerrecht, sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung Zugang zu Nothilfe erhält“, so Spoljaric weiter.
Mirjana Spoljaric hat sich auch mit Salih El Douma, Präsident der Sudanesischen Rothalbmondgesellschaft, und deren Generalsekretärin Aida Elsayed am Sitz der Gesellschaft in Port Sudan getroffen.
Das IKRK und die Sudanesische Rothalbmondgesellschaft bieten eine Reihe von Schutz- und Unterstützungsmassnahmen für Millionen Menschen, aber die unsichere Lage in vielen Teilen des Landes sowie Probleme beim Zugang zu betroffenen Menschen haben dazu geführt, dass viele Gemeinschaften die Hauptlast des Konflikts des Konflikts tragen und die so dringend benötigte Hilfe nicht erhalten.
Die Teams des IKRK und der Sudanesischen Rothalbmondgesellschaft erhalten täglich Hunderte Nachrichten, E-Mails und Anrufe von Menschen, die nach Angehörigen suchen. Allein das IKRK hat seit Ausbruch des Konflikts im April 2023 rund 3 000 Anfragen von Menschen, die nach Familienmitgliedern suchen, erhalten.