Medienmitteilung

Sudan: „Da ist nichts mehr, wohin wir zurückkehren können“ – Neuer Bericht über die Lage im Sudan nach zwei Jahren Zerstörung

Vista de edificios destruidos.

Port Sudan (IKRK) —Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat heute einen Bericht über die katastrophale Lage im Sudan nach dem fast zwei Jahren dauernden bewaffneten Konflikt veröffentlicht, der in weiten Teilen des Landes zu immenser Zerstörung geführt hat. Eine offensichtliche Nichteinhaltung der Grundsätze des humanitären Völkerrechts hat zu dieser verheerenden Krise beigetragen, während ein dramatischer Rückgang bei den Mitteln zur Bereitstellung humanitärer Hilfe die Lage noch weiter verschlimmert.

Laden Sie den Bericht herunter (auf Englisch)

ICRC_Sudan_Report_two_years_of_devastation.pdf
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3.27 MB

„Die internationale Gemeinschaft kann den Sudan nicht einfach sich selbst überlassen. Millionen Menschenleben und die Stabilität einer ganzen Region stehen auf dem Spiel“, erklärte Daniel O’Malley, Leiter der IKRK-Delegation im Sudan. „Wir müssen die diplomatischen und humanitären Bemühungen weiter abstimmen und ausweiten, damit die so dringend benötigte Hilfe bei der sudanesischen Bevölkerung ankommt. Jetzt ist der Moment, in die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu investieren.“ 

In dem Bericht werden einige der besorgniserregenden Trends dargestellt, die das IKRK in den letzten zwei Jahren beobachtet hat, darunter die Blockade der medizinischen Notversorgung sowie eindeutige Muster mit Blick auf Angriffe auf Spitäler und andere wichtige zivile Infrastruktur. Sexuelle Gewalt ist weit verbreitet, während 66 % mehr Menschen nach ihren vermissten Angehörigen suchen – all das verschärft das düstere Bild des Leids, dass die sudanesische Zivilbevölkerung erdulden muss. Das IKRK hat fast 7 700 Anfragen von Menschen erhalten, die nach einem vermissten Angehörigen suchen. 

Im Mai 2023 haben sich die Konfliktparteien durch die Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung von Dschidda dazu bekannt, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und sie müssen dies auch weiterhin tun. Der Schutz der Zivilbevölkerung und der ungehinderte humanitäre Zugang zu den Menschen sind nicht verhandelbar. Es handelt sich um rechtliche Verpflichtungen und sie sind der einzige Weg, die Katastrophe nicht weiter zu verschlimmern.  

Weitere Informationen:

Alyona Synenko, IKRK Nairobi, Tel: +254716897265, E-Mail: asynenko@icrc.org 

oder besuchen Sie unsere Website: www.icrc.org 

Vorschau und Download der neuesten IKRK-Videoaufzeichnungen in Sendequalität:
www.icrcvideonewsroom.org 

Informationen zum Einsatz des IKRK zur Beendigung der Angriffe auf medizinisches Personal und Patienten finden Sie unter
www.healthcareindanger.org