Erklärung

„Ein schwerwiegender Verrat an der Menschlichkeit“: Die abscheulichen Angriffe auf humanitäres Personal müssen aufhören

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Diese Erklärung zum Welttag der humanitären Hilfe ist Kate Forbes, Präsidentin der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, und Mirjana Spoljaric, Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, zuzuschreiben und bezieht sich auf die zunehmenden Angriffe gegen humanitäre Helferinnen und Helfer.

Genf (IFRC/IKRK) – Allein im Jahr 2025 wurden 18 Mitarbeitende und freiwillige Helferinnen und Helfer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung im Rahmen ihrer lebensrettenden Tätigkeit in Gaza, im Sudan, im Südsudan, im Iran, in Äthiopien und in der Demokratischen Republik Kongo getötet. 

Zahlreiche weitere verloren ihr Leben vor oder nach der Arbeit – in ihrem Zuhause, bei ihren Familien oder ganz einfach in ihrem Alltag. Wieder andere wurden verletzt, willkürlich verhaftet oder entführt.

Bewusste Angriffe auf humanitäre Organisationen mittels falscher und schädlicher Informationen erhöhen die Bedrohungen für humanitäre Helferinnen und Helfer, insbesondere, wenn sie als legitime Angriffsziele dargestellt werden.

Trotz dieser Gefahren setzen unsere Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit fort. Nicht etwa, weil sie keine Angst haben, sondern weil das Leiden zu schreiend ist, als dass sie einfach wegsehen könnten. Doch Mut bietet keinen Schutz, und persönlicher Einsatz kann keine Geschosse abhalten.

Die Erklärung für den Schutz des humanitären Personals, welche die Staatengemeinschaft darin vereinen will, diese tragische Tendenz umzukehren, ist ein entscheidender Schritt. Sie muss zu greifbaren Verbesserungen vor Ort führen.

Das humanitäre Völkerrecht stellt eindeutig klar: Humanitäres Personal muss verschont und geschützt werden. Jeder Angriff ist ein schwerwiegender Verrat an der Menschlichkeit und an den Rechtsvorschriften, die dazu da sind, diese Menschen und die Gemeinschaften, für die sie im Einsatz sind, zu schützen. Jede Tötung sendet eine gefährliche Botschaft – dass diese Leben entbehrlich sind. Doch das sind sie nicht.

Wir rufen alle Staaten, Konfliktparteien und globalen Führungsverantwortlichen auf, unverzüglich konkrete Schritte einzuleiten, um diejenigen zu schützen, die sich so sehr in Gefahr begeben, um Leben zu retten. Die humanitären Helferinnen und Helfer zu schützen bedeutet, unsere gemeinsame Menschlichkeit zu bewahren.  

Welttag der humanitären Hilfe 2025

Unsere Kollegen wurden bei ihrer lebensrettenden Arbeit verletzt, festgenommen und getötet. An diesem Welt-Humanitätstag fordern wir sofortige und dringende Aktionen, um ihren Schutz zu gewährleisten.