Südsudan: Mobiles Chirurgieteam des IKRK operiert in Renk über 300 im Sudankonflikt Verwundete

Renk, eine Kleinstadt im südsudanesischen Bundesstaat Obernil, liegt am östlichen Ufer des Weissen Nils und ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Bezirks. Seit dem Ausbruch der Kämpfe im Sudan im April 2023 ist diese von Landwirtschaft und Handel geprägte Stadt zu einer Durchgangsstation für hunderttausende verzweifelte und erschöpfte Menschen aus dem Sudan und dem Südsudan geworden, die vor dem Konflikt im Sudan fliehen.
Südsudanesische Behörden schätzen, dass die Zahl der Flüchtlinge und Rückkehrenden im Land die Rekordzahl von einer Million erreicht hat. Die meisten von ihnen kommen durch Renk, das aufgrund mangelhafter Infrastruktur und begrenzter Ressourcen den Zustrom kaum bewältigen kann.
Seit Dezember sollen 150’000 Menschen aus dem Sudan die Grenze zum Bezirk Renk überquert haben.
Einige kamen nur mit dem, was sie am Leib trugen, in dem verzweifelten Versuch, den schweren Kämpfen zwischen rivalisierenden bewaffneten Gruppen in den sudanesischen Bundesstaaten Blauer Nil, Weisser Nil und Sannar zu entkommen. Andere überquerten die Grenze mit wenig Habe und ihrem Vieh, um ihre Existenzgrundlage zu retten. Zudem kamen Hunderte mit schweren Schussverletzungen und anderen Arten von Wunden, die durch die Kämpfe verursacht waren. Sie alle mussten umgehend chirurgisch behandelt werden.
Daher entsandte das IKRK am 8. Dezember 2024 ein mobiles Chirurgieteam in das Gebiet, um Hilfe zu leisten.
Manche Patienten haben Schusswunden, die bereits eine Woche alt sind. «Die meisten Patienten kommen erst ein paar Tage nach der Verletzung, da es einige Zeit dauert, bis sie zu uns gelangen», erklärte Dr. Belayneh Assefa Gashaw, Chefchirurg des IKRK in Renk.
Die Ausstattung ist bescheiden: neben dem tragbaren OP-Tisch gibt es einen Sauerstoffkonzentrator, eine tragbare OP-Lampe und ein Narkosegerät.
Das Team hat in Zusammenarbeit mit MSF auf dem Gelände des Bezirksspitals Renk in Zelten ein knappes Dutzend Stationen errichtet, in denen das IKRK für Triage, OP und postoperative Physiotherapie zuständig ist, während MSF für die postoperative Pflege und die Staationen verantwortlich ist.

«Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen ist reibungslos und effizient, und beide besprechen jedes noch so geringfügige Detail, um sicherzustellen, dass die Versorgung der Patienten trotz der oft schwierigen Arbeitsbedingungen so effektiv wie möglich ist», so Malek.
«Dieser Einsatz kann als lebensrettend bezeichnet werden, denn durch den wirksamen Einsatz des Chirurgieteams und seiner Partner konnten zahlreiche Patienten gerettet werden», sagte er.
Dr. Belayneh betonte, wie entscheidend die gezielte Unterstützung seitens der IKRK-Leitung für die Versorgung der Patienten ist. «Wir sind in der Lage, unseren Patienten die wichtigsten lebensrettenden Operationen zu bieten», fügte er hinzu.