Guatemala: private Besitztümer geben den Familien der Vermissten Antworten

  • Im Februar 2017 wurden Angehörige von Vermissten in El Quiché (dem am stärksten von den Gewalttaten während des Krieges betroffenen Departement) zusammengebracht, um einige persönliche Gegenstände, die zusammen mit den Knochen der Opfer exhumiert worden waren, zu begutachten. Die Guatemaltekische Stiftung für forensische Anthropologie hoffte, dass sie die Besitztümer erkennen und bei der Identifizierung der Überreste helfen könnten. Das IKRK unterstützte später die Zeremonie zur Beisetzung der Überreste.
    CC BY-NC-ND/IKRK/D. Volpe
  • Unter den Anwesenden war auch Feliciana, die seit der Exhumierung im Jahr 2007 davon überzeugt war, dass die Überreste ihres Sohnes zu den nicht identifizierten gehören. Sie hatte Recht: unter den auf dem Boden ausgelegten Gegenständen erkannte sie Kleidungsstücke ihres Sohnes, der vor mehr als 35 Jahren verschwand.
    CC BY-NC-ND/IKRK/D. Volpe
  • Wie sie erkannten auch andere Familienmitglieder,meist Frauen und Kinder, einige der ausgestellten Kleidungsstücke und Gegenstände als zu ihren Lieben gehörend.
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  • Das Ausstellen von Alltagsgegenständen ist eine der wirksamsten Methoden zur Identifizierung exhumierter Opfer. Ein einfaches Hemd oder ein einfacher Schuh können wichtige Anhaltspunkte sein.
    CC BY-NC-ND/IKRK/D. Volpe
  • In einigen Fällen hat das Zurschaustellen von Kleidung es den Familien ermöglicht, ihre Angehörigen zu identifizieren, insbesondere wenn die DNA in den Knochen zu sehr zerfallen ist, um eine Probe abzugeben. Dies traf auf die in Xe'xuxcap, Guatemala, exhumierten Überreste zu.
    CC BY-NC-ND/IKRK/D. Volpe
  • Nach jahrzehntelangem Warten ist es Feliciana endlich gelungen, ihrem Sohn ein ordentliches Begräbnis zu geben. Vergessen wir nicht die tausenden anderen Familienmitglieder in Guatemala, die hoffen, eines Tages dasselbe zu tun.
    CC BY-NC-ND/IKRK/F. Panetta
30. August 2017

Als Folge des jahrzehntelangen internen bewaffneten Konflikts in Guatemala verschwanden mehr als 45 000 Menschen. Nur in Kolumbien sind in Amerika mehr Menschen verschwunden.

Bisher konnten dank der Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen wie der Guatemaltekischen Stiftung für Forensische Anthropologie über 3 000 Menschen gefunden werden. Sie suchen nach vermissten Personen - lebendig oder vermutlich verstorben - und exhumieren, identifizieren und begraben die gefundenen Überreste neu. Sie unterstützen auch die Familien.