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Armenien/Aserbaidschan: Evakuierung der Verwundeten, Bereitstellung humanitärer Hilfe

Zehntausende Menschen sind aus ihren Häusern geflohen, haben ihr gesamtes Hab und Gut zurückgelassen und müssen unterstützt werden. Die humanitäre Lage für diejenigen, die bleiben, ist schwierig: Die Menschen benötigen eine medizinische Versorgung und andere grundlegende Dienstleistungen. Unterbrochene Telekommunikationsleitungen führen dazu, dass Familien nur schwer in Kontakt bleiben können. Spitäler und Apotheken benötigen ebenfalls Unterstützung, um sich mit Medikamenten und medizinischem Material zu versorgen.

Gleichzeitig sind grundlegende Dienstleistungen und Unterkünfte in Armenien überlastet und bekunden Mühe, die mehr als 100 000 Menschen unterzubringen. Wir gehen davon aus, dass finanzielle Unterstützung, Unterkünfte und grundlegende Artikel wie Klappbetten, Kissen, Heizgeräte, Winterkleidung und persönliche Hygieneartikel zu den vordringlichsten Bedürfnissen gehören.

Foto oben: Alain Jocard/AFP

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„Ein grosser Teil unserer Arbeit besteht darin, sicherzustellen, dass die Menschen, die bleiben, versorgt werden, vor allem ältere Menschen und Menschen mit Behinderung. Wir verteilen in städtischen Gegenden Nahrungsmittel, aber fahren auch in die Dörfer auf dem Land, um nach den Bewohnern zu schauen."

Carlos Morazzani, IKRK-Einsatzleiter in der Region

Unsere Arbeit: so hilft das IKRK vor Ort

Das IKRK ist vor Ort und die einzige internationale Organisation, die seit über 30 Jahren in der Region präsent ist. Wir weiten unsere Einsätze mit Fachleuten aus den Bereichen Gesundheit, Forensik, Schutz und Verseuchung durch Waffen aus. Zu den jüngsten Einsätzen gehören:

  • Wir klopfen an jede Tür, um sicherzustellen, dass die besonders anfälligen und isoliert lebenden Menschen in der Region nicht ohne lebensrettende Unterstützung bleiben. Ältere Menschen und Menschen mit Behinderung sind besonders betroffen. Unsere Teams stellen Nahrungsmittel und Wasser bereit, wo dies notwendig ist, und sie helfen auch dabei, besonders anfällige Menschen wie Ältere und Menschen mit Behinderung nach Armenien zu evakuieren.
  • Hunderte Familien wurden voneinander getrennt und kommen tagtäglich in unsere regionalen Büros, um Angehörige als vermisst zu melden. Wir haben zusammen mit unserem Partner, dem Armenischen Roten Kreuz, eine Hotline eingerichtet, damit die Menschen einfacher eine Suchanfrage nach vermissten Angehörigen stellen können (+374 98255273 und +374 77082027).
  • Wir arbeiten auch mit den Behörden zusammen, um die Leichen verstorbener Angehöriger zu evakuieren, damit diese bei familiären Bestattungen würdevoll verabschiedet werden können; so haben unsere Teams in den letzten zwei Wochen über 200 Leichen nach Armenien überstellt. Unsere forensischen Fachkräfte arbeiten auch mit den Leichenhäusern und Spitälern in der Gegend zusammen, um die Toten zu identifizieren und mit Würde zu behandeln. Diese Arbeit ist entscheidend dafür, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Leichen identifiziert und später zu ihren Angehörigen gebracht werden.
  • Wir evakuieren auch diejenigen nach Armenien, die auf eine weitere medizinische Versorgung angewiesen sind. Dazu gehören Personen, die bei der jüngsten Eskalation der Kampfhandlungen verwundet wurden, sowie Menschen, die am 25. September bei der Explosion eines Treibstofflagers verletzt wurden.
  • Spitäler und medizinische Einrichtungen benötigen Medikamente und Nachschub. Seit dem 19. September haben wir Material bereitgestellt, um Menschen mit Traumen, darunter auch Verbrennungen, in Spitälern zu versorgen.
  • Am Samstag, 23. September haben wir knapp 70 Tonnen humanitärer Hilfsgüter über den Latschin-Korridor geliefert. Dazu gehörten 66 Tonnen Weizenmehl, 2 700 kg Salz, 450 kg Trockenhefe und 375 Liter Sonnenblumenöl.

  • Am 18. September haben wir erste dringend benötigte Lieferungen von Weizenmehl und grundlegendem medizinischem Material gleichzeitig über den Latschin-Korridor und die Aghdam-Route organisiert. Wir haben auch Windeln für Kinder, warme Decken für die Menschen in den Notunterkünften und Diesel für die medizinischen Einrichtungen und Wasserkomitees bereitgestellt.

  • Die umfassenden Bevölkerungsbewegungen erhöhen das Risiko, infolge von Minen und nicht explodierten Kampfmittelrückständen verwundet zu werden. Wir setzen zusätzliche Fachleute für Verseuchung durch Waffen ein, um die Risiken besser zu bewerten, kontaminierte Gebiete zu kennzeichnen und die Menschen über die Risiken von Minen und Blindgängern zu sensibilisieren, wenn sie unterwegs sind.

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Armenien/Aserbaidschan: langfristige Präsenz des IKRK in der Region

Unser derzeitiger Einsatz ergänzt unsere jahrelange Arbeit zur Verringerung des Leids in der Region. Vor der jüngsten Eskalation der Kampfhandlungen hat sich das IKRK dafür eingesetzt, humanitäre Hilfe bereitzustellen und Patienten, die medizinisch versorgt werden müssen, zu evakuieren. Seit Dezember 2022 haben wir Hunderte Menschen, die auf eine medizinische Versorgung angewiesen sind, evakuiert.

Von Dezember 2022 bis Juli 2023 hat das IKRK entlang des Latschin-Korridors 77 LKW-Ladungen mit Hilfsgütern geliefert, darunter 900 Tonnen Material für Gesundheitseinrichtungen. Wir haben auch rund 10 000 Nahrungsmittel- und Hygienepakete für Menschen in Not verteilt.

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