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IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric am Ende ihres Besuchs in Moskau: Fortschritte bei den Kriegsgefangenen dringend nötig

Genf (IKRK) – Während eines Besuchs in Moskau in den letzten zwei Tagen betonte die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, die Bedeutung der Einhaltung des humanitären Völkerrechts sowie weitere kritische humanitäre Anliegen im Zusammenhang mit dem internationalen bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Zudem tauschte sie sich mit ihren Gesprächspartnern über andere Konfliktgebiete aus, darunter Syrien, die Sahelzone und die Region am Horn von Afrika.

Die IKRK-Präsidentin traf sich mit Aussenminister Lawrow, dem Stellvertretenden Verteidigungsminister Generaloberst Fomin und mit der russischen Menschenrechtsbeauftragten Tatjana Moskalkowa. Ausserdem sprach sie mit dem Präsidenten der Russischen Rotkreuzgesellschaft, Pawel Sawtschuk.

Es handelte sich um Mirjana Spoljarics erste Reise nach Moskau als Präsidentin des IKRK. Zuvor hatte sie letzten Monat bereits die Ukraine besucht und Regierungsvertreter und Betroffene des internationalen bewaffneten Konflikts getroffen.

Eine der Prioritäten von Mirjana Spoljaric ist die Sicherstellung einer menschlichen Behandlung von Kriegsgefangenen und regelmässiger Besuche von IKRK-Mitarbeitenden bei den Gefangenen. Das IKRK hat bisher nur teilweise Zugang zu den Kriegsgefangenen erhalten, um ihre Haftbedingungen und ihre Behandlung zu überwachen, lang ersehnte Nachrichten an ihre Familien zu überbringen und grundlegende Hilfe zu leisten. Die Tausenden weiteren Gefangenen, die wir noch nicht besuchen konnten, haben ein Recht auf einen Besuch des IKRK.

 Es ist an der Zeit, in dieser Frage deutliche Fortschritte zu erzielen, schliesslich geht es um Menschenleben, und die Menschen auf beiden Seiten des internationalen bewaffneten Konflikts warten verzweifelt auf Nachrichten ihrer Angehörigen. Aus diesem Grund fordern wir dringend, dass dem IKRK vollständiger, ungehinderter und regelmässiger Zugang zu allen Kriegsgefangenen gewährt wird, unabhängig davon, wo sich diese aufhalten.

Ein kontinuierliches, vertrauliches und bilaterales Engagement mit den Parteien des internationalen bewaffneten Konflikts ist wesentlich für das IKRK. So können wir uns dafür einsetzen, dass die Staaten ihren Pflichten zur Einhaltung der in den Genfer Konventionen verankerten Regeln nachkommen.

Hinweis für Redaktoren und Produzenten:

  1. Das IKRK wurde 1863 gegründet und ist auf der ganzen Welt tätig. Es unterstützt Menschen, die von Konflikt und bewaffneter Gewalt betroffen sind und setzt sich für die Gesetze zum Schutz von Kriegsopfern ein. Als neutrale, unabhängige und unparteiische Organisation basiert sein Auftrag auf den Genfer Abkommen von 1949. Das IKRK hat seinen Sitz in Genf, Schweiz, und ist in mehr als 100 Ländern tätig.
  2. Das IKRK ist seit 2014 mit einem Team von mehr als 600 Mitarbeitenden in der Ukraine im Einsatz. Wir arbeiten eng mit der Ukrainischen Rotkreuzgesellschaft und unseren Partnern aus der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zusammen und bauen unseren Einsatz derzeit aus, um auf die weitreichenden und steigenden humanitären Bedürfnisse in der Ukraine zu reagieren.
  3. Das IKRK unterhält seit 1992 eine ständige Präsenz in Moskau. Sie leistet einen Beitrag zur Erfüllung unseres Auftrags, Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Gewaltsituationen betroffen sind, zu schützen und zu unterstützen.  

Weitere Informationen:

Jennifer Sparks, IKRK Genf (Englisch), jsparks@icrc.org, +41 79 217 3200

Galina Balzamova, IKRK Moskau (Englisch, Russisch), gbalzamova@icrc.org, +7 903 545 35 34

Achille Després, IKRK Kiew (Englisch, Französisch, Italienisch), adespres@icrc.org, +380 50 324 31 80

Oleksandr Vlasenko, IKRK Kiew (Englisch, Ukrainisch), ovlasenko@icrc.org, +380 503 484 743