COVID-19 hat sich zwar bereits zu einer globalen Pandemie entwickelt, durch einen verbesserten Zugang zu entscheidenden Ressourcen kann die Ausbreitung des Virus und die Zahl der Todesopfer jedoch auch jetzt noch eingedämmt werden.
IFRC-Präsident Francesco Rocca erklärt: „Diese Pandemie gefährdet ganze Gesundheitssysteme. Dort, wo diese Systeme schwach oder gar nicht vorhanden sind, wird sich die Situation weiter verschlechtern. Es braucht eine starke Reaktion der Weltgemeinschaft, um das Virus aufzuhalten. COVID-19 trifft alle gleichermassen. Doch Migrantinnen und Migranten und Vertriebene, Obdachlose und Menschen in Gebieten, die anfällig für Katastrophen sind, gehören zu denjenigen Bevölkerungsgruppen, die der Ansteckungsgefahr am stärksten ausgesetzt sind. Gleichzeitig haben sie am wenigsten Zugang zu gesundheitlicher Versorgung und sind am stärksten durch Einkommensverluste betroffen. Wir dürfen diese Menschen nicht vergessen. Wir müssen die freiwilligen Rotkreuz- und Rothalbmondhelferinnen und -helfer, die an vorderster Front im Einsatz sind, stärker unterstützen."
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung besteht aus drei Teilen: dem Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) und 192 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.
- Die Internationale Föderation lanciert einen Aufruf über 550 Millionen Schweizer Franken (518 Millionen Euro), um die nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften bei der Gesundheitsversorgung, der Bereitstellung von Nahrungsmittelvorräten und Bargeldzuschüssen für Familien, der Risikokommunikation, der Umsetzung von Erfahrungen aus dem weltweiten Netzwerk der lokalen Helferinnen und Helfer und der Folgenminderung bei grossen Krankheitsausbrüchen zu unterstützen. 150 Millionen davon dienen der Internationalen Föderation zugunsten nationaler Gesellschaften, die Mittel benötigen, die übrigen 400 Millionen Franken werden direkt von den nationalen Gesellschaften in ihren jeweiligen Ländern gesammelt.
- Das IKRK seinerseits ruft zu Spenden in Höhe von 250 Millionen Schweizer Franken (235 Millionen Euro) auf. Damit will es in Konflikt- und Gewaltsituationen Hilfe leisten, medizinischen Einrichtungen und Haftanstalten unter die Arme greifen, die Ausbreitung des Virus unter Vertriebenen und Inhaftierten verlangsamen, diesen Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglichen und die nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in ihrem Handeln unterstützen.
Die internationale Gemeinschaft muss ihre Hilfe für diejenigen Bevölkerungen, die bereits durch Konflikte geschwächt sind und nicht über genügend Ressourcen verfügen, jetzt aufstocken, sonst besteht die Gefahr einer weiteren humanitären Katastrophe – zusätzlich zu den unzähligen Beschwernissen, welche die vom Krieg zerrütteten Gemeinschaften bereits erlitten haben. Ein Virus kennt keine Grenzen. Wir sind mit einem globalen Problem konfrontiert, das nur durch globales Handeln gelöst werden kann.
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung hat bereits begonnen, die nationalen Gesellschaften bei der Ausweitung ihrer Gesundheitsdienste, der Arbeit in den Gemeinschaften und der Vorbereitung verletzlicher Bevölkerungsgruppen auf die Pandemie zu unterstützen. Dazu gehört die Aufstockung der Vorräte in den medizinischen Einrichtungen, die Stärkung der Programme für Hygiene und Krankheitsprävention unter anderem in Hafteinrichtungen und die Abfederung der sozioökonomischen Auswirkungen des Ausbruchs, indem sichergestellt wird, dass die Menschen weiterhin Zugang zu grundlegenden Diensten haben. Die Staaten sollen ausserdem dabei unterstützt werden, die Leitlinien der WHO zur Früherkennung von COVID-19 umzusetzen, Betroffene zu isolieren und zu behandeln und Kontaktpersonen nachzuverfolgen.
Sowohl die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung wie auch die WHO warnen, dass die schnelle weltweite Ausbreitung der Pandemie nur durch einen koordinierten, die gesamte Gesellschaft einbindenden Ansatz gebremst werden kann. Dies erfordert unter anderem finanzielle Mittel und Unterstützung auf allen Ebenen und über staatliche Grenzen hinaus. Die Auswirkungen von COVID-19 werden überall zu spüren sein, doch die verletzlichsten Menschen sind einem besonders hohen Risiko ausgesetzt. Regierungen und Privatpersonen, Gemeinschaften, Institutionen und Spenderinnen und Spender müssen auf allen Stufen zusammenarbeiten, um die verheerenden Folgen dieser Gesundheitskrise einzudämmen.
Welche Chancen haben Menschen ohne Zugang zu funktionierenden medizinischen und sanitären Einrichtungen im Kampf gegen #COVIDー19 ?
Gemeinsam müssen wir jenen helfen, die gefährdet sind. Bitte spenden Sie heute: https://t.co/hSKekeJInL pic.twitter.com/Jp863ToK7a— IKRK (@IKRK) March 30, 2020
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist das grösste humanitäre Netzwerk der Welt. Ihre Freiwilligen und Mitarbeitenden in den lokalen Gemeinschaften helfen den verletzlichsten Menschen weltweit: den Einwohnerinnen und Einwohnern von Ländern mit unterbestückten Gesundheits- und Sozialsystemen, Menschen, die Katastrophen erlitten haben, Migrantinnen und Migranten und Vertriebenen, Betroffenen in Konfliktgebieten, die mit anhaltender Gewalt konfrontiert sind, Menschen in städtischen Slums, Inhaftierten und Menschen, die unter den sozioökonomischen Auswirkungen des COVID-19-Ausbruchs leiden.
Weitere Informationen:
IKRK: Ewan Watson, Sprecher, +41 79 244 64 70, ewatson@icrc.org
Jason Straziuso, Sprecher, +41 79 949 35 12 , jstraziuso@icrc.org
Chris Hanger, Sprecher, +41 79 574 06 36, changer@icrc.org
IFRC: Laura Ngo-Fontaine, Sprecherin, +41 79 570 4418, laura.ngofontaine@ifrc.org
Tommaso Dellalonga, Sprecher, +41 79 708 433 67, tommaso.dellalong@ifrc.org