„Das IKRK besitzt eine langjährige Tradition als neutraler Vermittler in Konflikten weltweit, und es ist unsere Hoffnung, dass dieser Einsatz rasch durchgeführt werden kann, damit die sterblichen Überreste der im Kampf getöteten Personen an ihre Angehörigen übergeben und in Würde betrauert werden können", erklärte Martin Schüepp, IKRK-Regionaldirektor Eurasien, in Genf. „Wir sind auch hier, um die Freilassung von Gefangenen auf beiden Seiten des Konflikts zu erleichtern, damit diese wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden können."
Als der Konflikt Ende September eskalierte, stellte das IKRK seine Leistungen zur Verfügung, um auf die humanitären Bedürfnisse zu reagieren und als neutraler Vermittler zwischen den Fronten aufzutreten. Das IKRK ist in keine politischen Verhandlungen involviert.
Gemäss dem humanitären Völkerrecht, dem Regelwerk bewaffneter Konflikte, sind Konfliktparteien verpflichtet, die Toten zu bergen und zu evakuieren – unabhängig davon, für welche Seite sie gekämpft haben. Das IKRK bietet den Konfliktparteien technische Beratung, damit die Toten entsprechend identifiziert werden und die Rückführung der sterblichen Überreste veranlasst wird.
„Wir stehen in regelmässigem Dialog mit den Konfliktparteien und haben unsere Bereitschaft für weitere Gespräche zu den Einsätzen des IKRK signalisiert, um die Rückführung von Gefangenen und sterblichen Überresten zu unterstützen und dabei die Logistik sowie die Sicherheitsgarantien für unsere Teams zu gewährleisten", so Schüepp weiter. „Wir hoffen, dass diese Vereinbarung nach den wochenlangen intensiven Kämpfen zu einer deutlichen Erleichterung für die Familien führt."
Nach den im April 2016 aufgeflammten tödlichen Auseinandersetzungen entlang der Kontaktlinie dieses Konflikts hat das IKRK die Konfliktparteien mit ähnlichen Einsätzen unterstützt. Damals konnten dank koordinierter Bemühungen alle Verstorbenen ihren Familien übergeben werden, sodass der bereits bestehenden Liste von über 4 500 Vermissten seit Ausbruch dieses Konflikts 1992 keine neuen Namen hinzugefügt werden mussten. Seit Beginn der Einsätze im Rahmen des Berg-Karabach-Konflikts 1992 hat das IKRK die Behörden wiederholt bei derartigen Einsätzen unterstützt.
Weitere Informationen:
Zara Amatuni, IKRK-Delegation Jerewan, Tel.: +374 99 011 360
Ilaha Huseynova, IKRK-Delegation Baku, Tel.: +994 50 316 00 24
Eteri Musayelyan, IKRK-Mission Berg-Karabach, Tel.: +374 97 29 80 85
Crystal Wells, IKRK Nairobi, Tel.: +254 716 897 265
Neustes Videomaterial des IKRK in Sendequalität finden Sie unter
www.icrcvideonewsroom.org