Cybervorfall: Wie kann er mich betreffen?

Article 07. Februar 2022

Was ist passiert?

Am 18. Januar mussten wir feststellen, dass sich Hacker Zugriff auf personenbezogene Daten von über 515 000 Menschen weltweit verschafft haben. Dies erfolgte im Rahmen eines Cyberangriffs auf die Server, auf denen Informationen gespeichert sind, welche die Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften auf der ganzen Welt zusammen mit unserem Team erhoben haben, um Menschen zu helfen, die von bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen und Migration betroffen sind.

Auf den Servern befanden sich personenbezogene Daten, die die Menschen uns anvertraut haben, damit wir ihnen helfen, ihre Familien zu finden und wieder mit ihnen Kontakt aufzunehmen, damit sie erfahren, was mit ihren Angehörigen passiert ist, und damit ein würdevoller Umgang mit den Personen gewährleistet wird, die ohne ihre Angehörigen an ihrer Seite verstorben sind. Wir möchten betonen, dass nicht alle, die unsere Dienste in Anspruch genommen und ihre Daten mit uns geteilt haben, betroffen sind.

Es ist uns bewusst, dass es Anlass zur Sorge gibt, diese Nachrichten zu hören, und Sie sich die Frage stellen, ob Sie betroffen sein könnten. Wir tun alles, was wir können, um mit den Personen, deren persönliche Daten kompromittiert wurden, direkt in Kontakt zu treten. Sollten Sie noch keine Nachricht von uns bekommen haben, bitten wir Sie, sich an die lokale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft bzw. an das Büro des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Ihrem Land zu wenden.
Ferner haben wir folgende Fragen und Antworten auf der Website des IKRK veröffentlicht, in denen weitere Informationen zu diesem Angriff zur Verfügung stehen. Diese Fragen und Antworten werden wöchentlich aktualisiert.

Was bedeutet das für mich?

Es bedeutet, dass jemand ausserhalb des Netzwerks des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds Zugriff auf Ihre persönlichen Daten gehabt haben könnte, die Sie, Ihre Familie oder Ihre Angehörigen im Rahmen unseres Programms zur Zusammenführung getrennter Familien, einschliesslich unseres Suchdienstes und unserer Website zur Zusammenführung getrennter Familien geteilt haben. Sie haben uns diese Informationen gegebenenfalls zur Verfügung gestellt, um eine Suchanfrage nach einem vermissten Angehörigen zu starten, eine Rotkreuznachricht an Ihre Angehörigen zu schicken bzw. von ihnen zu erhalten, Zugang zu unserem Programm „Trace the Face" zu bekommen oder um eine andere Leistung in Anspruch zu nehmen.

Was wir Ihnen aktuell sagen können, ist, dass wir nicht glauben, dass die gehackten Daten gelöscht wurden bzw. verloren sind. Es ist uns bewusst, dass es wichtig ist, Ihnen mehr Gewissheit zu geben – dies ist eine unserer obersten Prioritäten.

Wir stehen Ihnen zur Verfügung, um Ihre Sorgen zu hören und Ihre Fragen zu beantworten. Sie können mit uns Kontakt aufnehmen, indem Sie sich an die lokale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft bzw. das IKRK-Büro in Ihrem Land wenden.

Unsere Botschaft an Sie

Es ist uns bewusst, dass Sie uns Ihre persönlichen Informationen und Einzelheiten im Zusammenhang mit oftmals traumatischen Ereignissen in Ihrem Leben anvertraut haben. Eine solche Verantwortung nehmen wir nicht auf die leichte Schulter. Sie sollen wissen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um die Leistungen, die wir weltweit anbieten, wieder bereitstellen zu können. Wir arbeiten daran, das Vertrauen in unsere Organisation zu bewahren, um Sie auch in Zukunft unterstützen zu können.

Welche Massnahmen wurden seit dem Cybervorfall ergriffen?

Wir haben die kompromittierten Server abgeschaltet, um weitere Vorfälle zu verhindern, und wir arbeiten mit unseren humanitären Partnern zusammen, um herauszufinden, was genau passiert ist, und zu gewährleisten, dass Ihre persönlichen Daten sicher sind – jetzt und auch in Zukunft.

Weitere Informationen zu den ergriffenen Massnahmen finden Sie auf unserer Website. Sollten Sie spezifische Fragen haben oder wissen wollen, ob möglicherweise auf Ihre Daten zugegriffen wurde, kontaktieren Sie bitte die lokale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft bzw. das IKRK-Büro in Ihrem Land.

Können das Rote Kreuz und der Rote Halbmond mir weiterhin helfen?

Auf jeden Fall. Dafür sind wir da. Obschon unser Programm zur Zusammenführung getrennter Familien langsamer arbeitet als gewohnt, setzen wir unsere Unterstützung für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, fort und arbeiten rund um die Uhr daran, unsere Systeme komplett wiederherzustellen.

Unsere Website zur Zusammenführung getrennter Familien ist derzeit offline, aber versuchen Sie es erneut, denn die Seite wird in Kürze wieder teilweise online gehen.

Für Anfragen jeder Art können Sie aber wie gewohnt die lokale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft bzw. das IKRK-Büro in Ihrem Land kontaktieren.

Was soll ich tun, wenn ich glaube, dass jemand im Rahmen dieses Cybervorfalls Zugriff auf meine Daten hatte?

Das Beste, das Sie aktuell tun können, ist mit uns Kontakt aufzunehmen; wir können Ihnen sagen, ob Sie von diesem Vorfall betroffen sind. Um die lokale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft bzw. das IKRK-Büro in Ihrem Land zu kontaktieren, haben wir hier eine ausführliche Liste mit allen Kontaktangaben zusammengestellt.

Wie können die Daten verwendet werden, um mir oder meinen Angehörigen zu schaden?

Wir empfehlen Ihnen, sich vor verdächtigen E-Mails, Textnachrichten oder anderen Kontaktaufnahmen, die angeblich vom Roten Kreuz oder vom Roten Halbmond stammen und/oder nach persönlichen Informationen fragen, in Acht zu nehmen.

Sollten Sie Informationen erhalten, die Sie als verdächtig einstufen, empfehlen wir Ihnen, diese unmittelbar zu löschen, nicht auf irgendwelche Links zu klicken und/oder diese mit jemandem zu teilen. Bitte nehmen Sie Kontakt mit der lokalen Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft bzw. dem IKRK-Büro in Ihrem Land auf, um diese entsprechend zu informieren.

Wir möchten nochmals betonen, dass wir alle unsere Leistungen kostenlos anbieten. Wir verlangen niemals irgendeine Form der Bezahlung für die von uns geleistete Unterstützung.

Ich mache mir trotzdem Sorgen. Was kann ich noch tun?

Wir verstehen, dass Sie sich in dieser Situation Sorgen machen. Wir sind für Sie da, um Ihnen zuzuhören und Ihre Sorgen zu lindern. Wir bitten Sie, sich an uns zu wenden, um einige der Alternativen zu besprechen, einschliesslich der Möglichkeit, Ihre Daten zu entfernen.

Sie können mit uns Kontakt aufnehmen, indem Sie sich an die lokale Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft bzw. das IKRK-Büro in Ihrem Land wenden.