Stellungnahme des IKRK zu Berichten über einen Angriff in Oleniwka

Genf (IKRK) – Dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz sind Berichte über einen Angriff auf eine Einrichtung in Oleniwka, in der Kriegsgefangene und andere Personen festgehalten werden, bekannt. Unsere Gedanken sind bei allen Verwundeten und den Familien, die verzweifelt auf der Suche nach Informationen sind, ob ihre Angehörigen noch am Leben sind oder verletzt bzw. getötet wurden.
News release 29. Juli 2022 Russland Ukraine

Das IKRK hat seine Unterstützung bei der Evakuierung der Verwundeten und Spenden von medizinischem Material, Schutzausrüstung und forensischer Ausrüstung angeboten. Es kümmert sich derzeit darum, sicherzustellen, dass die Verwundeten eine lebensrettende Behandlung erhalten und die Leichen der Verstorbenen würdevoll behandelt werden.

Das IKRK hat auch den entsprechenden Zugang beantragt, um den Gesundheitszustand aller Personen, die zum Zeitpunkt des Angriffs vor Ort waren, zu beurteilen. Es steht zudem in Kontakt mit Familien und kümmert sich um deren Anfragen.

Unabhängig davon, wo sie festgehalten werden, sind Kriegsgefangene unter dem humanitären Völkerrecht geschützt. Sie sind kein Teil der Kampfhandlungen mehr und sollten nicht angegriffen werden. Das IKRK konnte einige Kriegsgefangene und andere Inhaftierte besuchen, hat aber keine Genehmigung erhalten, alle zu besuchen.

Familien, die Kontakt mit dem IKRK aufnehmen möchten, können dies unter 0 800 300 155 oder +41 22730 3600 tun (kostenfreie Anrufe für KyivStar-Nutzer). Das IKRK ist auch zu erreichen unter GVA_icrc_cta_bureau_mailbox@icrc.org / ctabureau@icrc.org unter Angabe des Namens, Geburtsdatums und der Kontaktangaben des Angehörigen.

Viel zu viele Familien in der Ukraine und in Russland sind seit Monaten ohne Nachrichten von ihren Söhnen, Vätern, Brüdern, Müttern, Schwestern und Töchtern. Ereignisse wie dieser vergrössern nur das Leid und die Verzweiflung.

Das IKRK wurde 1863 gegründet und ist weltweit tätig. Es hilft Menschen, die von Konflikten und bewaffneter Gewalt betroffen sind und fördert die Einhaltung der Gesetze zum Schutz von Kriegsopfern. Sein Auftrag als neutrale, unabhängige und unparteiliche Organisation beruht auf den Genfer Abkommen von 1949. Die Organisation hat ihren Sitz in Genf in der Schweiz und ist in über 100 Ländern tätig.

Weitere Informationen erhalten Sie per Anfrage an press@icrc.org