„Wir freuen uns zu sehen, dass humanitären Überlegungen Priorität eingeräumt wird, insbesondere für die Familien, die sehnlichst auf die Rückkehr ihrer Liebsten warten. Dies umso mehr, als in ein paar Wochen das Opferfest Eid al-Adha gefeiert wird. Wir hoffen, dass damit der Weg für weitere Freilassungen geebnet wird und so Familien, die sehnlichst auf die Wiedervereinigung mit ihren Angehörigen warten, Trost gebracht werden kann. Wir sind bereit, unsere humanitären Dienste auch für Einzelpersonen, die im Zusammenhang mit dem Jemen-Konflikt gefangen gehalten werden, und deren Familien bereitzustellen und ihre Freilassung zu unterstützen, wenn dies von den Gefängnisbehörden erlaubt wird – so wie es heute geschehen ist. Zudem sind wir bereit, als neutraler humanitärer Vermittler bei einer gleichzeitigen Freilassung und beim Transport von Gefangenen mitzuwirken, falls die Parteien sich darauf einigen können", so Daphnée Maret, IKRK-Delegationsleiterin im Jemen.
Gemäss der etablierten Vorgehensweise führte das IKRK vor der Freilassung persönliche Gespräche mit den Gefangenen, um ihre Identität zu bestätigen und herauszufinden, ob sie direkt von Sanaa nach Hause oder an einen anderen Ort ihrer Wahl gebracht werden möchten.
„Wir führten mit allen Gefangenen vertrauliche Gespräche, damit sie uns mögliche Bedenken in Bezug auf den Prozess der Freilassung mitteilen konnten, um sicherzustellen, dass sie mit ihren Familien in Kontakt standen und um die erforderlichen Informationen einzuholen, damit wir gegebenenfalls ihren Zustand weiterverfolgen können", erklärte Alessia Bertelli, Leiterin der Schutzabteilung des IKRK im Jemen.
Vor der Freilassung beurteilte eine medizinische Fachperson des IKRK die gesundheitliche Verfassung der Gefangenen, prüfte, ob ihr Zustand einen Landtransport zulässt und lieferte den Behörden Empfehlungen hinsichtlich spezifischer Massnahmen, die für gewisse Gefangene erforderlich sein können. Der Jemenitische Rote Halbmond (YRCS) stellte für die Operation zwei Ambulanzen bereit. Mit einer Ambulanz wurde ein freigelassener Gefangener mit gesundheitlichen Problemen in sein Herkunftsgebiet gebracht.
Das IKRK begrüsst diese unilaterale Freilassung, wie auch frühere Freilassungen, als positiven Schritt hin zur Wiederaufnahme der Verhandlungen im Rahmen des Stockholm-Abkommens. Wir sind bereit, unsere Rolle als neutraler Vermittler zu spielen, indem wir zur Freilassung, zum Transport und zur Rückführung von Gefangenen beitragen, wie wir dies 2020 und 2023 getan haben, wann immer sich die Parteien des Stockholm-Abkommens erneut zu solchen Bemühungen entschliessen.
Als neutraler Vermittler erleichtern wir die Freilassung und den Transfer von Inhaftierten zurück in ihre Herkunftsländer und -regionen.
Wie wir dabei vorgehen pic.twitter.com/w6NgWRKG8J— IKRK (@IKRK) April 14, 2023
Hilfe für Inhaftierte
Das IKRK bemüht sich darum, für alle Gefangenen eine menschliche Behandlung und humane Haftbedingungen zu gewährleisten, unabhängig von den Gründen ihrer Inhaftierung. Es setzt sich ebenfalls dafür ein, das Leid der Familien zu lindern, insbesondere durch die Wiederherstellung der Kommunikation zwischen den Gefangenen und ihren Angehörigen. Was wir tun >
Über das IKRK
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist eine neutrale, unparteiische und unabhängige Organisation mit einem ausschliesslich humanitären Auftrag, der in den Genfer Abkommen von 1949 verankert ist. Es hilft Menschen auf der ganzen Welt, die von bewaffneten Konflikten und anderen Formen von Gewalt betroffen sind, und es bemüht sich nach Kräften, ihr Leben und ihre Würde zu schützen und ihre Leiden zu lindern. Dies geschieht häufig an der Seite seiner Rotkreuz- und Rothalbmondpartner.
Für Auskünfte:
Iscander Saeed, IKRK Sanaa, +967 730500719, ialmamari@icrc.org
Courtney Wilson, IKRK Genf, +41 78 263 58 44, cwilson@icrc.org