IKRK-Teams stellen den Menschen in der Nähe der Frontlinien lebenswichtige Hilfe in Form von Lebensmittelpaketen bereit. Im Jahr 2023 konnten wir 320.00 Lebensmittelpakete an die Betroffenen verteilen. Tetiana Olyniik/IKRK

Russland–Ukraine: Übersicht über die Arbeit des IKRK zwei Jahre nach der Eskalation des bewaffneten Konflikts

Zwei Jahre nach der Eskalation des bewaffneten Konflikts zwischen Russland und der Ukraine teilen die von den anhaltenden Kämpfen betroffenen Menschen Geschichten von Resilienz und dies trotz der schwerwiegenden Folgen für ihr Leben mit dem Verlust zahlreicher Menschenleben, unzähligen Vertriebenen und umfangreichen Schäden an ziviler Infrastruktur.
Article 21. Februar 2024 Russland Ukraine

Die grossräumige Eskalation des bewaffneten Konflikts kommt zu beinahe zehn Jahren anhaltender Feindseligkeiten in Donezk und Luhanzk hinzu und hat schwerwiegende humanitäre Folgen, wozu zahlreiche getötete, verletzte oder vermisste Menschen gehören.

Seit dem 24. Februar 2022 hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mehr als 900 Mitarbeitende in die Ukraine entsandt, um den Menschen dabei zu helfen, wieder zu Kräften zu kommen, und mit dem Ziel, die aktuellen und künftigen Auswirkungen des Konflikts möglichst zu begrenzen.

Wir haben in den vergangenen zwei Jahren Nothilfe für Menschen bereitgestellt, die in der Nähe der Frontlinie leben, unter anderem durch die Verteilung von Essen, Wasser und anderer lebensnotwendiger Güter. Wir haben für Gesundheitseinrichtungen Ausstattung und Ressourcen geliefert, um ihre Notfallbereitschaft zu stärken und den gestiegenen Bedarf zu decken. Auch die Reparatur von Wasseraufbereitungsanlagen und die Unterstützung beim Wiederaufbau zerstörter Wohnhäuser waren wichtige Bausteine unserer Hilfsstrategie.

Die Förderung der Einhaltung des humanitären Völkerrechts ist ein weiterer zentraler Bestandteil unserer Arbeit, um die Sicherheit, die physische Integrität und die Würde der vom Konflikt betroffenen Personen, darunter Zivilpersonen, Kriegsgefangene, getrennte Familien sowie Verstorbene oder Vermisste, zu wahren.

Ihre Unterstützung ist entscheidend

Bitte spenden Sie heute, um überlebenswichtige humanitäre Hilfe für die betroffenen Menschen in der Ukraine zu ermöglichen.

ICH MÖCHTE HELFEN

Tausende Familien haben dank der Zusammenarbeit zwischen dem Büro des Zentralen Such- und Schutzdienstes des IKRK und den nationalen Auskunftsbüros in Russland und der Ukraine Informationen über gefangen genommene oder vermisste Angehörige erhalten. In Absprache mit den jeweiligen Behörden auf beiden Seiten hat sich das IKRK als neutraler Vermittler auch an der Rückführung der sterblichen Überreste Hunderter gefallener ukrainischer und russischer Soldaten beteiligt.

Seit Februar 2022 haben wir auf beiden Seiten beinahe 2 400 Kriegsgefangene besucht und für Tausende Familien direkt Nachrichten ausgetauscht. Über einen bilateralen Dialog bemühen wir uns weiterhin um Zugang zu allen Kriegsgefangenen.

VIDEO: zwei Jahre nach der Eskalation des bewaffneten Konflikts - das IKRK im Einsatz

Gemeinsam mit unseren Partnern von der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung haben wir zahlreichen Bedürftigen in der Ukraine, benachbarten Ländern und an anderen Orten, an denen die Menschen Zuflucht gesucht haben, Hilfe gebracht. Insgesamt hat die Bewegung mehr als 11,6 Millionen Menschen geholfen. Dies wurde dank über 129 000 freiwilligen Helferinnen und Helfern und Mitarbeitenden von 58 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften ermöglicht.

Die humanitäre Krise, die Menschen in der Ukraine und entlang der Frontlinie trifft, ist komplex und wird anhaltender Zusammenarbeit und Anstrengungen sowie eines dauerhaften Engagements des IKRK und der Partner der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung bedürfen. Die Ukraine wird auch 2024 die grösste Operation des IKRK bleiben. Nach zwei Jahren sind wir bestrebt, unseren Dialog mit den beiden Parteien und Drittstaaten fortzusetzen, um die Einhaltung der Genfer Abkommen zu stärken, das Leiden der vom Konflikt am stärksten betroffenen Menschen – seien es Zivilpersonen, Kriegsgefangene oder verwundete Soldatinnen und Soldaten – zu lindern, uns für den Schutz ihrer Würde einzusetzen und die Widerstandsfähigkeit der Betroffenen zu stärken.