Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat Kenntnis von einem Video über die Bergung einer verstorbenen Person in Gaza. Auf Anfrage der Hamas erklärte sich das IKRK in gutem Glauben bereit, in seiner Rolle als neutraler Vermittler zwischen den Parteien anwesend zu sein. Die Anwesenheit des IKRK wurde den israelischen Behörden mitgeteilt und erfolgte vollständig transparent.
Das IKRK-Team vor Ort wusste nicht, dass eine verstorbene Person vor seiner Ankunft dort hingelegt wurde, wie im Video zu sehen ist. Im Allgemeinen umfasst unsere Rolle als neutraler Vermittler keine Exhumierung sterblicher Überreste. Unser Team beobachtete lediglich eine angebliche Bergung sterblicher Überreste, ohne die vorangehenden Umstände zu kennen.
Die Inszenierung einer falschen Bergung ist inakzeptabel, wenn so viel von der Einhaltung dieser Vereinbarung abhängt und so viele Familien immer noch besorgt auf Nachrichten über ihre Liebsten warten.
Die Lage in Gaza stellt eine extreme Herausforderung dar. Unsere Teams stehen unter ständigem Druck, sich an Operationen zu beteiligen, und tun dies in gutem Glauben in einem extrem unbeständigen und herausfordernden Umfeld. Aufgrund dieser Komplexität konnte das anwesende Team nicht direkt vor Ort intervenieren.
Das IKRK bespricht diese Probleme direkt mit den Parteien. Wir wiederholen unseren dringenden Aufruf zu einem würdevollen Umgang mit sterblichen Überresten unter Einhaltung völkerrechtlicher Verpflichtungen und forensischer Standards. Die Rückführung sterblicher Überreste zu ihren Angehörigen sollte niemals politisiert werden.
Das IKRK fordert die Parteien zudem erneut auf, sich an ihre Verpflichtungen unter der Waffenstillstandsvereinbarung zu halten und die Rückführung Verstorbener zu ermöglichen. Das IKRK kann seine Aufgaben nur wahrnehmen, wenn alle Beteiligten kooperieren.