Medienmitteilung

Sudan: Gemeinsamer humanitärer Hilfsflug von MSF und IKRK nach Khartum

Erstmals organisierten das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) einen gemeinsamen humanitären Transport per Flugzeug. Die Maschine mit einem 11-köpfigen MSF-Noteinsatzteam sowie vier IKRK-Mitarbeitenden aus den Bereichen Technik, Management und Unterstützung für die Einsätze des IKRK in Khartum und in Darfur an Bord landete heute Morgen um 10.50 Uhr in Khartum.

„Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat, diesen ersten gemeinsamen IKRK-MSF-Flug zu organisieren, und damit dringend benötigtes humanitäres Personal in den Sudan zu bringen. Ich möchte mich bei allen betroffenen sudanesischen Stellen dafür bedanken, dass sie diesen Flug ermöglicht haben", erklärte Pascal Cuttat, IKRK-Delegationsleiter im Sudan.

Es handelt sich um den ersten von hoffentlich mehreren Flügen, die in den nächsten Wochen Personal und Hilfsgüter aus Addis Abeba, dem Heimatflugplatz des IKRK-Flugzeuges, nach Khartum bringen sollen. Das Coronavirus hat sich im Sudan bereits stark ausgebreitet und diese Unterstützung wird daher dringend gebraucht.

„Dank des heute eingetroffenen MSF-Noteinsatzteams können wir unsere Tätigkeit zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie ausweiten", erklärte Andrea Fiori, MSF-Einsatzleiter im Sudan. „Ein erleichterter Zugang für Personal und Hilfsgüter kommt ganz direkt den Patientinnen und Patienten zugute", fügte er hinzu. „Wir erwarten weitere zehn Mitarbeitende in den nächsten Tagen, ebenso wie eine bedeutende Menge an medizinischen und logistischen Gütern."

Die personelle Verstärkung soll MSF erlauben, seinen Einsatz gegen den Ausbruch von COVID-19 auszubauen, gleichzeitig aber auch die reguläre Tätigkeit zur Unterstützung der Bedürftigen fortzuführen. Derzeit ist MSF in den Bundesstaaten Zentral-, Ost- und Nord-Darfur, Khartum, Weisser Nil, Gedarif und Süd-Kurdufan tätig.

Das IKRK seinerseits wird die Bekämpfung von COVID-19 mit der Unterstützung der Isolierungsstationen des Sudanesischen Gesundheitsministeriums sowie seine Programme in den Bereichen Wasser und Sanitärversorgung und die Unterstützung in den Gefängnissen fortsetzen. Gemeinsam mit dem Sudanesischen Roten Halbmond organisiert das IKRK zudem COVID-19-Sensibilisierungsveranstaltungen in den ländlichen Gebieten der Bundesstaaten Darfur, Blauer Nil und Süd-Kurdufan.

„Der Hilfsflug ist eine willkommene Entwicklung zugunsten der Erweiterung unserer Ressourcen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber auch betonen, dass die medizinischen Einrichtungen dringend geschützt werden und die humanitären Einsatzkräfte überall respektiert werden müssen. Sie leisten ihr Bestes, um sich in dieser schwierigen Zeit um diejenigen zu kümmern, die krank oder gefährdet sind", schloss Pascal Cuttat.

Weitere Informationen:

Jessica Barry, IKRK Khartum, +249912150735 oder jbarry@icrc.org
Adil Sharif (Arabisch), IKRK Khartum, +249912161493
Mansour Daoud, Médecins Sans Frontières (MSF), +249 912738344 oder msfch-khartoum-com@geneva.msf.org