Sudan: Lebenswichtige chirurgische Hilfsgüter erreichen Spitäler in Khartum

Genf (IKRK) – Lebenswichtige chirurgische Hilfsgüter, die vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gespendet wurden, werden derzeit an sieben Spitäler in Khartum geliefert. Zu diesen Hilfsgütern gehören unter anderem Narkosemittel und Antibiotika, Verbände, Nahtmaterialien und Infusionen, mit denen Hunderte von Menschen behandelt werden können, die durch Waffen verwundet wurden.
News release 25. Mai 2023 Sudan

„Nur 20 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in Khartum sind noch in Betrieb. Das System fällt genau dann aus, wenn es am dringendsten gebraucht wird. Deshalb ist die Versorgung der wenigen noch funktionsfähigen Spitäler mit lebenswichtigen medizinischen Gütern eine Frage von Leben und Tod", sagte Alfonso Verdu Perez, Leiter der IKRK-Delegation im Sudan. „Die Spitäler brauchen zudem dringend Wasser, Strom und ein sicheres Umfeld für ihre Patienten und ihr Personal. Wir appellieren an die Parteien, die Arbeit des medizinischen Personals zu respektieren. Davon hängen Menschenleben ab."

Nach Angaben der sudanesischen Gesundheitsbehörden wurden seit Ausbruch der Kämpfe am 15. April mehr als 700 Menschen getötet und über 5'000 verletzt. Darüber hinaus wurden wichtige zivile Infrastrukturen wie Gesundheitseinrichtungen sowie Wasser- und Stromversorgungsanlagen schwer beschädigt, sodass die fünf Millionen Menschen in der Hauptstadt keinen Zugang mehr zu lebensnotwendigen Dienstleistungen haben. Zugleich gibt es immer wieder alarmierende Berichte über Angriffe auf medizinisches Personal, Gesundheitseinrichtungen und Ambulanzen.

Das IKRK liefert nicht nur chirurgische Hilfsgüter in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium, sondern arbeitet auch eng mit dem Sudanesischen Roten Halbmond zusammen, dessen Freiwillige dabei helfen, sterbliche Überreste zu bergen und zu identifizieren. Das IKRK steht überdies im Dialog mit allen Parteien vor Ort, um die Evakuierung von Verwundeten zu erleichtern und die Parteien auch weiterhin an ihre Pflichten gemäss dem humanitären Völkerrecht zu erinnern.

Medienkontakt:
Alyona Synenko, IKRK Nairobi, Tel: +254 716 897 265, asynenko@icrc.org