Ukraine: IKRK registriert Hunderte Kriegsgefangene aus dem Asow-Stahlwerk

Auf Anfrage der Konfliktparteien hat das IKRK am Dienstag, 17. Mai begonnen, Kämpfer, darunter auch Verwundete, die das Asow-Stahlwerk verlassen, zu registrieren. Der Einsatz dauerte bis Mittwoch an und wird auch am Donnerstag noch fortgesetzt. Das IKRK transportiert keine Kriegsgefangenen an die Orte, an denen sie festgehalten werden.

Zu dem vom IKRK unterstützten Registrierungsverfahren gehört das Ausfüllen eines Formulars durch jeden Einzelnen, in dem personenbezogene Daten wie Name, Geburtsdatum und die engsten Angehörigen erfasst werden. Mit diesen Informationen kann das IKRK diejenigen, die gefangen genommen wurden, nachverfolgen und ihnen helfen, mit ihren Familien in Kontakt zu bleiben.

Gemäss dem Mandat des IKRK im Rahmen der Genfer Abkommen von 1949 muss das IKRK unmittelbaren Zugang zu allen Kriegsgefangenen an allen Orten, an denen sie festgehalten werden, erhalten. Es muss die Möglichkeit bekommen, Kriegsgefangene ohne Zeugen zu befragen, und die Dauer sowie Häufigkeit dieser Besuche darf nicht unverhältnismässig beschränkt werden. Sofern es die Umstände ermöglichen, müssen die Konfliktparteien alle erdenklichen Massnahmen ergreifen, Verstorbene zu suchen und zu bergen.

Das IKRK setzt einen vertraulichen Dialog mit den Konfliktparteien zu ihren Pflichten im Rahmen des humanitären Völkerrechts fort.

Anmerkung für Redakteure:
1. Das IKRK wurde 1863 gegründet und ist weltweit tätig. Es hilft Menschen, die von Konflikten und bewaffneter Gewalt betroffen sind und fördert die Einhaltung der Gesetze zum Schutz von Kriegsopfern. Das IKRK ist eine neutrale, unabhängige und unparteiliche Organisation, deren Mandat auf den Genfer Abkommen von 1949 beruht. Sein Sitz ist in Genf in der Schweiz und es ist in über 100 Ländern tätig.
2. Das IKRK ist seit 2014 mit einem Team von über 600 Mitarbeitenden in der Ukraine tätig. Es arbeitet eng mit der Ukrainischen Rotkreuzgesellschaft und seinen Partnern in der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zusammen, um auf die umfassenden und immer weiter steigenden humanitären Bedürfnisse in der Ukraine zu reagieren.